Die Diplomatiegeschichte hat in den letzten beiden Jahrzehnten einen neuen Aufschwung erfahren, welcher der Zuwendung zu neuartigen Fragestellungen zu verdanken ist, die neben die Analyse der politischen Abläufe getreten sind: Die Praxis und die strukturellen Aspekte des diplomatischen Dienstes wie die soziale Einordnung der Akteure und die organisatorischen Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeit, aber auch ihre Alltagsgeschäfte abseits von staatspolitischen Verhandlungen und öffentlichen Akten. Eine Neubewertung hat in letzter Zeit auch das frühneuzeitliche Zeremoniell erfahren, nachdem die historische Forschung, auf Erkenntnissen der Soziologie und der Anthropologie aufbauend, die sinnlich wahrnehmbare, symbolische Interaktion als essentielles Moment vormoderner politischer Praxis erkannt hat. Das bisher nur in Ansätzen untersuchte diplomatische Zeremoniell wird in diesem Band erstmals anhand von Beispielen aus Europa und dem islamischen Raum einer vergleichenden Analyse unterzogen.
Die Bildlichkeit von Friedenskongressen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts im Kontext zeitgenössischer Zeremonialdarstellung und diplomatischer Praxis
Seite 155 - 186
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Les itinéraires des ambassadeurs pour les audiences á Versailles au temps de Louis XIV