In dem Sammelband wird das „Umfeld“ von „Forschung“ in einem weiter gefassten empirischen Sinn anhand von „Feldforschung“ thematisiert und diese zugleich in ihren Kontexten des gesamten Forschungsprozesses untersucht. Das Buch beleuchtet Erfahrungen, Erlebnisse und Ergebnisse von Feldforscherinnen und Feldforschern verschiedener Disziplinen, die in den letzten Jahr(zehnt)en mit dem Phonogrammarchiv zusammengearbeitet haben und deren audiovisuelle Aufnahmen dort gesichert und für weitere wissenschaftliche Bearbeitung aufbewahrt werden. Fünf Kapitel informieren über folgende Themen: „generell – individuell: Feldforschung“, „oral tradieren – spirituell erfahren – sur-real kommunizieren: Ethnologie“, „mehrdimensional: Musikethnologie“, „dokumentieren – standardisieren – analysieren: Linguistik und Diskursanalyse“ und „traditionell strukturiert – virtuell benutzbar – permanent verfügbar: Archivistik“. Das Buch dient als Anstoß, die Diskussion um die Feldforschung als kulturwissenschaftliches Instrument neu zu beleben und zu erweitern. Hierzu meint Andre Gingrich in seinem Einleitungsessay: „Wir sind zum einen bescheidener und selbstkritischer geworden in unserem wissenschaftlichen Selbstverständnis. Das bedeutet aber zugleich, dass wir gelernt haben, sorgfältiger, flexibler und genauer zuzuhören und zuzusehen. Selbstreflexive neue Formen von Realismus werden in vielen Beiträgen dieses Bandes angezeigt.“
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This anthology deals with the "environment" of "research" in a wider empirical sense, taking "field research" as the basis and looking at its contexts within the whole process of research. The book focuses on the experiences and results of field researchers from various disciplines who for many years cooperated with the Phonogrammarchiv, where their audiovisual recordings are preserved and kept for further study. Five chapters highlight the following topics: "general – individual: field research", "oral tradition – spiritual experience – surreal communication: ethnology", "multi-dimensional: ethnomusicology", "documentation – standardisation – analysis: linguistics and discourse analysis" and "traditional structure – virtual access – permanent availability: archivistics". The book serves as an impetus to revive and broaden the discussion of field research as a tool in cultural studies. As Andre Gingrich put it in his introductory essay: "On the one hand, we have become more modest and self-critical in our scholarly self-image. Yet at the same time this means that we have learnt to listen and watch more carefully and flexibly. Numerous contributions in this book point to such self-reflective new forms of realism.