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Sprachkunst – Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang LII/2021, 2. Halbband

Sprachkunst – Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang LII/2021, 2. Halbband
Nummer:
LII
Jahrgang:
2021
Heft:
2
1. Auflage, 2022
Drei Beiträge der aktuellen Ausgabe arbeiten Aspekte einer jeweils spezifischen, impliziten Poetik heraus: G. Keller stellt in seiner Novelle „Die mißbrauchten Liebesbriefe“ ironisch einen Epigonen dar, der eine „neue Sturm- und Drangperiode“ ausruft, um sich als Originalgenie zu präsentieren (B. Neymeyr); J. N. Nestroy und H. v. Hoffmannsthal parodieren und verkomplizieren die Lösungsmöglichkeiten des traditionellen Komödienendes (S. Haag) und I. Aichinger gestaltet wie Zwillingsschwester H. Michie eine Ästhetik des „Sprungs“ als Alternative zum Diktat etablierter Zusammenhänge (Ch. Ivanovic). Ein vierter Beitrag stellt den metaphorischen Hintergrund des Denkens über Quantenphysik bei P. Ehrenfest heraus (J. Loescher). Abgerundet wird der Band durch Rezensionen zu Neuerscheinungen über die Wechselwirkungen von Literatur und Musik, zum Bild Österreichs in Frankreich, zum Prager Intellektuellen O. Fischer und zu H. D. Thoreaus Roman „Walden“.
Erhältlich als

Details

Die „feierliche Stiftung einer ‚neuen Sturm- und Drangperiode‘“. Gottfried Kellers Novelle ›Die mißbrauchten Liebesbriefe‹ als kulturkritische Satire.
Ausgehend vom Epigonen-Syndrom in der Literatur des 19. Jahrhunderts, analysiert dieser Aufsatz erstmals diese kulturkritischen Dimensionen von Kellers Novelle ›Die mißbrauchten Liebesbriefe‹, die den Dilettantismus eines epigonalen Pseudo-Literaten mit Genie-Ambitionen unter Rekurs auf Elemente von Empfindsamkeit, Sturm und Drang, Romantik und Realismus karikiert. Untersucht werden dabei auch die komplementären Handlungsstränge der Novelle, die Paar-Konstellationen und die Reminiszenzen an den klassischen Bildungsroman, dessen Strukturprinzip Kellers Novelle für Lebensläufe mehrerer Figuren adaptiert.
Schlagworte:
Barbara Neymeyr
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Alles zugleich oder die Komplexität des Komödienendes. Zu Finalstrukturen bei Nestroy und Hofmannsthal.
Dieser Beitrag zur historischen Poetik der Komödie nimmt die Finalstrukturen von Johann Nestroys Possen sowie Hugo von Hofmannsthals ›Rosenkavalier‹ in den Blick und zeigt, dass die Schlüsse dieser Komödien keineswegs so kurz und eindeutig sind, wie die Tradition des Happy Ends vermuten lässt. Im Gegenteil ist im Kontext einer generellen Krise des Dramas eine vielfache Erweiterung des Endes zu beobachten, welche die Komplexität von Finalisierungsprozessen in der Moderne reflektiert. Unter dem Stichwort „zugleich“ werden die dargestellten Konflikte am Ende weniger entschieden als zusammengefasst und szenisch breit ausgestaltet.
Schlagworte:
Saskia Haag
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Thermische Töne. Schwarzkörperstrahlung und Akustik bei Ehrenfest, Planck, Einstein.
Der Essay verfolgt die Ideation einiger Quantenphysiker bei ihrer Auseinandersetzung mit der Quantelung von Schwarzkörperstrahlung. Dabei fokussiere ich auf Notizbücher Paul Ehrenfests und Albert Einsteins. Die Analogien, vermittels derer Ehrenfest und Einstein das quantenmechanische ‚Verhalten‘ thermischer Wellen beschreiben, nehmen durchweg Anleihen bei der Akustik. Wie in der entstehenden experimentellen Psychologie ist das Denken der ersten Solvay-Generation ‚musikalisch infiziert‘. Der Artikel schliesst eine Reihe von Versuchen ab, in der Tradition von Frederic Lawrence Holmes die Ideengenese in den Naturwissenschaften so ‚internalistisch‘ wie möglich zu beschreiben.
Schlagworte:
Jens Loescher
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Rätsel und Sprung – Erinnerungskunst nach dem Holocaust. Zwei Paradigmen der ästhetischen Theorie bei Ilse Aichinger und Helga Michie.
Rätsel und Sprung als Konzepte der modernen Kunsttheorie von Kierkegaard über Heidegger bis Adorno finden im poetischen Dialog zwischen den beiden Holocaustüberlebenden und Zwillingsschwestern Ilse Aichinger und Helga Michie eine neue Ausformung und Begründung im Kontext ihrer Auseinandersetzung mit dem Geschichtsbruch.
Schlagworte:
Christine Ivanovic
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Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Dissertationen an österreichischen Universitäten
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Joanna Firaza und Małgorzata Kubisiak (Hrsgg.), Dialog der Künste. Literatur und Musik.
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Marc Lacheny, Maria Piok, Sigurd Paul Scheichl, Karl Zieger (Hrsgg.), Französische Österreichbilder – Österreichische Frankreichbilder.
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Václav Petrbok, Alice Stašková, Štěpán Zbytovský (Hrsgg.), Otokar Fischer (1883–1938). Ein Prager Intellektueller zwischen Dichtung und Wissenschaft.
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Patrick Geiger, Das flüssige Selbst. Henry David Thoreaus ›Walden‹ und globales Bewusstsein.
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Ausgabe:
978-3-7001-9247-3, Zeitschriftenausgabe, broschiert, 20.05.2022
Ausgabe:
978-3-7001-9248-0, E-Journal, digital, 20.05.2022
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
265 Seiten
Format:
24x17cm
Sprache:
Deutsch
DOI (Link zur Online Edition):

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