Sprachkunst – Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang LII/2021, 2. Halbband
Drei Beiträge der aktuellen Ausgabe arbeiten Aspekte einer jeweils spezifischen, impliziten Poetik heraus: G. Keller stellt in seiner Novelle „Die mißbrauchten Liebesbriefe“ ironisch einen Epigonen dar, der eine „neue Sturm- und Drangperiode“ ausruft, um sich als Originalgenie zu präsentieren (B. Neymeyr); J. N. Nestroy und H. v. Hoffmannsthal parodieren und verkomplizieren die Lösungsmöglichkeiten des traditionellen Komödienendes (S. Haag) und I. Aichinger gestaltet wie Zwillingsschwester H. Michie eine Ästhetik des „Sprungs“ als Alternative zum Diktat etablierter Zusammenhänge (Ch. Ivanovic). Ein vierter Beitrag stellt den metaphorischen Hintergrund des Denkens über Quantenphysik bei P. Ehrenfest heraus (J. Loescher). Abgerundet wird der Band durch Rezensionen zu Neuerscheinungen über die Wechselwirkungen von Literatur und Musik, zum Bild Österreichs in Frankreich, zum Prager Intellektuellen O. Fischer und zu H. D. Thoreaus Roman „Walden“.