ÖAW
Produkte

International Forum on Audio-Visual Research ‒ Jahrbuch des Phonogrammarchivs 7

International Forum on Audio-Visual Research ‒ Jahrbuch des Phonogrammarchivs 7
Nummer:
7
1. Auflage, 2017
BEITRÄGE Chaos und Improvisation: Zum Umgang mit Kriegsgefangenen in Österreich-Ungarn 1914/1915 Verena MORITZ & Julia WALLECZEK-FRITZ Rudolf Pöch's "revenants" Photography and atavism in Austro-Hungarian prisoner-of-war studies 1915-1918 Katarina MATIASEK "Das Lied eines unglücklichen Gefangenen, es singt Arsak Manukyanc" Armenische Kriegsgefangene und Pöchs anthropologische Studien 1915-1917 Jasmine DUM-TRAGUT "Alone among Tsars servants": autobiographical texts of Lithuanian prisoners of war in the First World War Ulla REMMER & Una BUGIENE Computers & Coffee: Computergestützte Sprachproduktionstests zur syntaktischen Variation des "unbestimmten Artikels vor Massennomen" im "Wienerischen" Ludwig Maximilian BREUER Eine Wirklichkeit unter anderen: Zur Sicht südtunesischer Rechtsgelehrter auf Glaube und Heiligkeit Lorenz M. NIGST Cuando el misterio insiste: The construction of authority in Dominican Vodou Yvonne SCHAFFLER & Bernd BRABEC DE MORI First migration: results and experiences Franz PAVUZA FELDFORSCHUNGSBERICHT Feedbackmethoden und "applied ethnomusicology" bei den Shuar Ecuadors Nora BAMMER REZENSION August SCHMIDHOFER Bernd Brabec de Mori. 2015. Die Lieder der Richtigen Menschen. Musikalische Kulturanthropologie der indigenen Bevölkerung im Ucayali-Tal, Westamazonien. Innsbruck u.a.: Helbling. Tätigkeitsbericht des Phonogrammarchivs für das Jahr 2015
Erhältlich als

Details

PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Chaos und Improvisation: Zum Umgang mit Kriegsgefangenen in Österreich-Ungarn 1914/1915
Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die zentralen Felder der Forschung zur Lage der Gefangenen in Österreich-Ungarn während des Ersten Weltkriegs, indem er auf deren Lebensbedingungen in den Lagern und die Problematik der Zwangsarbeit im Kontext der anthropologischen Untersuchungen eingeht, die damals in österreichischen und ungarischen Kriegsgefangenenlagern durchgeführt wurden. Der Text legt außerdem die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenenpolitik und der oft bitteren Wirklichkeit offen: Zu Beginn des Krieges waren die k. u. k. Behörden im Regelfall überfordert, wenn es um eine entsprechende Versorgung und Unterbringung der feindlichen Soldaten ging. Außerdem wurden sie bald nach ihrer Gefangennahme mit einer neuen Dimension der Gefangenschaft konfrontiert: mit der Zwangsarbeit. Der Großteil von ihnen wurde für verschiedene Arbeiten im Hinterland herangezogen, hinter den Frontlinien oder aber im Kampfgebiet. Tausende von Gefangenen starben an Seuchen, Erschöpfung und Unterernährung.
Schlagworte: World War I, Prisoners of war, war camps, forced labour Erster Weltkrieg, Kriegsgefangene, Lager, Zwangsarbeit
Seite 12 - 29 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s12
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Rudolf Pöch’s “revenants”. Photography and atavism in Austro-Hungarian prisoner-of-war studies 1915–1918
In this contribution, I will discuss the anthropological surveys of prisoners of war conducted by Rudolf Pöch (1870–1921) during World War I under the premises of contemporary atavistic theory. I will first address how the “remote” peoples of Russia, India or Northern Africa concentrated in the camps promised a “rewarding” research opportunity for the rising discipline of anthropology, and will then show how previous anthropological approaches were challenged by the confrontation with contemporary populations perceived as “racially” highly heterogeneous. Second, I will look into Rudolf Pöch’s attempt at “de-mixing” the internees under anthropological scrutiny into “pure original types” on the basis of a previous Entmischung concept by his teacher Felix von Luschan (1854–1924), and discuss the vital role of anthropological photography in the reconstruction of the evolutionary past from spontaneous “revenants”, producing a visible atavistic body in the first place. Third, I will present a current collaboration with Armenologist Jasmine Dum-Tragut on an exemplary repatriation of Pöch’s photographies of Armenian prisoners of war from the archive of the Department of Anthropology at the University of Vienna to their communities of origin under the postcolonial premise of reframing their abusive production conditions towards “other ways of seeing”.
Schlagworte: Prisoners of war, anthropology, Rudolf Pöch, Felix von Luschan, revenants, atavistic theory
Seite 30 - 45 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s30
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

„Das Lied eines unglücklichen Gefangenen, es singt Aršak Manukyanc’.“ Armenische Kriegsgefangene und Pöchs anthropologische Studien 1915–1917
Unter den von Rudolf Pöch in den Jahren des Ersten Weltkriegs aufgezeichneten Phonogrammen russischer Kriegsgefangener in Österreich befinden sich auch sechs Aufnahmen in armenischer Sprache. Eine armenologische Analyse der Niederschriften in den Protokollen und der Übersetzungen der Texte ins Russische bzw. Deutsche sowie der Vergleich der Aufnahmen mit Niederschriften können einige Fragen beantworten und Mutmaßungen berichtigen, jedoch werden neue Fragen aufgeworfen. Die Fragen nach der Person hinter der Stimme der meisten Aufnahmen, Aršak Manukyanc‘, nach seiner Liedauswahl und den nicht transliterierten Äußerungen haben bis nach Armenien geführt, in das entlegene Heimatdorf des armenischen Kriegsgefangenen – und Anstoß gegeben zu einem interdisziplinären Projekt mit dem Department für Anthropologie der Universität Wien und der Armenischen Akademie der Wissenschaften, das versucht, die Lebensgeschichten dieser von Pöch dokumentierten, insgesamt 191 armenischen Kriegsgefangenen nachzuzeichnen.
Schlagworte: Tonaufnahmen, russische Kriegsgefangene, Rudolf Pöch, Armenologie, Feldforschung, Lebensgeschichten
Seite 46 - 63 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s46
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

“Alone among Tsar’s servants”: autobiographical texts of Lithuanian prisoners of war in the First World War
On 6 and 7 October 1915, the two Lithuanians Josef Weilant and Anton Kowalewski were recorded by the anthropologist Rudolf Pöch in the then prisoner-of-war camp of Theresienstadt. The resulting Phonogramme (Ph 2649–2652 and 2656), as well as unrecorded text preserved in written form, contain poetry, songs and prose texts in Lithuanian with a comparatively high amount of personal and autobiographical references of the informants. In this article, the contents of the texts composed by the informants themselves, the informants’ personal choice of other texts, and also the language and dialectal features displayed in the recordings will be examined. The texts provide information about the two personalities, their patriotic feelings, their opposition to Tsarist rule in Lithuania and also their diverging political commitments; moreover, they illustrate further tendencies in the Lithuanian and European societies of that time, such as popular education and enlightenment.
Schlagworte: Prisoner-of-war camp, sound recordings, Rudolf Pöch, Lithuanian, text analysis, autobiographical information
Seite 64 - 85 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s64
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Computers & Coffee: Computergestützte Sprachproduktionstests zur syntaktischen Variation des „unbestimmten Artikels vor Massennomen“ im „Wienerischen“
Im vorliegenden Beitrag werden Teilergebnisse aus Sprachproduktionstests zur syntaktischen Variable „unbestimmter Artikel vor Massennomen“ eines laufenden Dissertationsprojektes zur syntaktischen Variation in Wien vorgestellt. Dabei wird kurz auf das „Wienerische“ eingegangen, woraufhin die direkten Erhebungsmethoden vorgestellt werden, die mit Unterstützung des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt worden sind. Der Beitrag konzentriert sich auf die Gestaltung der Aufgaben aus dem Sprachproduktionstest und zeigt anschließend auf der Grundlage verschiedener Variablenbetrachtungen, inwiefern Variation in den erhobenen Daten festgestellt werden kann. Besonders der Steuerungsfaktor der generischen bzw. Portionenlesart bedingt unterschiedliche Variantenfrequenzen, aber auch Alter und formaler Bildungsabschluss der Gewährspersonen erweisen sich als beeinflussende Faktoren für die Variantenwahl.
Schlagworte: Sprachproduktionstest, syntaktische Variation, Regionalsprache, Wienerisch
Seite 86 - 111 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s86
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Eine Wirklichkeit unter anderen: Zur Sicht südtunesischer Rechtsgelehrter auf Glaube und Heiligkeit
In diesem Beitrag wird Bezug genommen auf Interviews mit südtunesischen islamischen Rechtsgelehrten einerseits und Heiler/inne/n andererseits. Der Fokus der Interviews lag auf dem weiten thematischen Feld „Heilige“/„Heiligkeit“ sowie auf Beziehungen zu okkulten Wesenheiten, von denen die Heiler/innen zu berichten wussten und welche ihre jeweilige Tätigkeit erklärten. Schwerpunktmäßig wird der Blick auf eine Sichtweise der Rechtsgelehrten bezüglich der Heiligen gelegt, der zufolge die Heiligen diejenigen sind, die eine aktive Frömmigkeit leben – und zu ihren Lebzeiten ein von der Rechtsgelehrsamkeit propagiertes, im Kern asketisches und normatives Verständnis von Glauben verkörpern, das ganz den Wahrnehmungskategorien entspricht, mit der die Rechtsgelehrten die Welt beurteilen und ordnen. Diese scholastische Sichtweise vom Glauben ist aber in ein Weltbild eingebettet, in dem neben der „normalen“ Welt eine verborgene Welt (al-ġayb) existiert, die die „normale“ Welt durchdringt und deren Grenzen durchlässig sind. Diese Durchlässigkeit lockert nicht nur die normalerweise geltenden Gesetze von Raum und Zeit und ermöglicht andere Formen der Kausalität („Wunder“), sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten zu handeln und mit Problemen umzugehen, die von einer Vielzahl von Akteur/-innen besetzt werden, die zur Rechtsgelehrsamkeit und ihrer Sicht von Glauben in einem Verhältnis objektiver Konkurrenz stehen. Wie gehen die Rechtsgelehrten hiermit um?
Schlagworte: Südtunesien, Islam, Rechtsgelehrte, Heiler, Weltbild, Heilige
Seite 112 - 137 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s112
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Cuando el misterio insiste: The construction of authority in Dominican Vodou
The form of spirit possession performed by practitioners who are readily initiated into Dominican Vodou requires them to be excellent (inter-)actors, dancers, and poets. The article focuses on the ritual practice of spirit possession in the Southwest of the Dominican Republic with emphasis on the question as to what constitutes effectiveness of spirit performance and how it is produced. The authors do so by drawing upon videographic data created for methodological purposes within the context of a larger project on the “Modes and Function of Spirit Possession”, funded by the Austrian Science Fund, and archived at the Phonogrammarchiv of the Austrian Academy of Sciences, as well as on interviews with performers. A specific focus is devoted to the construction of authority, that is by what means a spirit possession episode is recognised by peers as truly mandatory in the sense of the messages it conveys. Among factors that are directly linked to successful ritual performance are a careful orchestration and execution of the event, a display of deep emotional immersion into the spirit character and a correlation with some minimum standardised forms. However, we found that authority is also constructed through aspects outside the ritual framework such as a medium’s socio-economic status and moral lifestyle, as well as her standing in good terms with peers. Only on top of that can the performance by itself condense all directly linked factors into an authoritative manifestation of a spirit in the human world.
Schlagworte: Spirit possession, ritual practice, Dominican Vodou, construction of authority, videography
Bernd Brabec de Mori
Seite 138 - 166 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s138
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

First migration: results and experiences
After three years of video data migration at the Phonogrammarchiv it can be said that this challenging project is on its way and is delivering satisfying results. However, we faced a few technical or operational problems of particular interest to institutions performing similar migration tasks. All problems were either related to aging or obsolete hard- and software, or to workflow issues in connection with the modification of the archiving procedure at the initial stage of video archiving. Specifically, the migration process uncovered a few software peculiarities or even bugs, undetected or not obvious during the archiving tasks. Workflow issues could be satisfactorily addressed in cooperation with archivists to clean up mistakes caused by erroneous, misleading or missing data.
Schlagworte: Video data migration, virtual and rendered files, proprietary format, format transfer, hardware obsolescence, backup software, LTO tape backup
Seite 167 - 173 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s167
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Feedbackmethoden und „applied ethnomusicology“ bei den Shuar Ecuadors
Seite 174 - 183 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s174
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Rezension - Bernd Brabec de Mori. 2015. Die Lieder der Richtigen Menschen. Musikalische Kulturanthropologie der indigenen Bevölkerung im Ucayali-Tal, Westamazonien. Innsbruck u.a.: Helbling.
Seite 184 - 187 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s184
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Tätigkeitsbericht des Phonogrammarchivs für das Jahr 2015
Seite 188 - 200 | doi: https://doi.org/10.1553/jpa7s188
PDF
10,00 €
In den Warenkorb

Ausgabe:
978-3-7001-8102-6, Zeitschriftenausgabe, broschiert, 31.03.2017
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
200 Seiten
Format:
22,5x15cm
Sprache:
Englisch
DOI (Link zur Online Edition):

Sollten Sie uns über Sicherheitsprobleme mit diesem Produkt informieren wollen, verwenden Sie hierfür bitte unsere Kontaktadresse zur Produktsicherheit:

VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, A-1010 Wien

Büroanschrift:
Bäckerstraße 13, A-1010 Wien
Tel.: +43-1-51581-3420
Fax: +43-1-51581-3400
verlag(at)oeaw.ac.at

Sicherheitshinweis entsprechend Art. 9 Abs. 7 S. 2 der GPSR entbehrlich.

Weitere Titel zum Thema