Parisian hôtels meublés are traditionally short-term accommodation where migrants, first from French provinces, then from abroad – especially Maghreb, and more specifically Algeria – where living in poor conditions. From the ‘golden age’ in the interwar period where they housed around 11% of the Parisian population until current times, the sector has decreased, and become more and more stigmatised. Nevertheless, they can be considered as post-colonial ‘milieu de mémoireʼ of migrations belonging to different generations, contexts and origins. Thanks to a composite approach, ethnographic (observation and interviews) and literary (study of a large corpus of novels related to hotels meublés), the chapter shows that those places are emblematic of specific regimes of memories, both dominated and unconventional, suffering and creative. The first part is dedicated to describing the hotels as ambiguous and complex places, where the subtle hierarchy of spaces makes the co-habitation possible, and can be considered as support for memories. The second part deals more precisely with ‘doing memoryʼ: Both oral histories and literary works are embraced as interpretative constructions reformulating experiences. The last part shows categories and assignments at work in the hotels, where narratives are calling for both a right to the city and a certain acknowledgment of the subalterns beyond disruptions, displacements and silences.', 'ge:Hôtels meublés in Paris sind traditionell kurzzeitig bewohnte, spärlich ausgestattete Unterkünfte, wo Migranten, zuerst aus den französischen Provinzen, später auch aus dem Ausland, vor allem aus dem Maghreb – und hier wiederum insbesondere aus Algerien –, unter schlechten Bedingungen leben. Von der Blütezeit der Hôtels meublés in der Zwischenkriegszeit, als sie rund 11% der Pariser Bevölkerung beherbergten, bis heute ist ihre Bedeutung stark zurückgegangen, und sie wurden mehr und mehr stigmatisiert. Dies ändert jedoch nichts daran, dass sie als postkoloniale Gedächtnismilieus der Migration beschrieben werden können, die mit unterschiedlichen Generationen, Rahmenbedingungen und Herkunftskontexten verknüpft sind. Mit Hilfe eines Zugangs, der ethnographische (Beobachtung und Interviews) sowie literarische (Analyse eines großen Corpus an Romanen) Ansätze und Methoden verknüpft, wird im Beitrag gezeigt, dass diese Orte symbolisch für bestimmte Erinnerungsregime stehen – für dominierte und unkonventionelle, erleidende und kreative. Im ersten Teil werden die Hôtels meublés als mehrdeutige und komplexe Orte beschrieben, in denen die subtile hierarchische Ordnung von Räumen das Zusammenwohnen möglich macht und Erinnerungen unterstützt. Der zweite Teil beschäftigt sich konkreter mit ,Erinnerung machen‘: Oral History und literarische Arbeiten werden als interpretative Konstruktionen zusammengefasst, in denen Erfahrungen neu formuliert werden. Zuletzt werden in den Hotels wirksame Kategorien und Zuordnungen aufgegriffen, wo Narrative sowohl ein Recht auf die Stadt als auch eine gewisse Anerkennung der Subalternen einfordern – jenseits von Kategorien wie Zerrissenheit, Vertreibung und Schweigen.']
Schlagworte: Hôtels meublés, Migrants, memory, narration, post-colonial, Ethnography, literature, Migranten, Erinnerung, postkolonial, Ethnographie, Literatur