Laut Zahlen des UNHCR (2024a, 2024b) sind aktuell rund 120 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Kriege und gewaltsame Konflikte sind zentrale Fluchtursachen, auch die Geflüchteten in Folge der Klimakrise nehmen zu. Dieser größer werdenden Zahl vertriebener und geflüchteter Menschen auf der einen Seite stehen zunehmend restriktivere Asylregelungen in Europa gegenüber, sowohl auf nationalstaatlichen Ebenen als auch auf EU-Ebene. Auch die Menschenrechte sowie die Genfer Flüchtlingskonvention werden aus unterschiedlichen Perspektiven und mit kontroversen Zielsetzungen diskutiert und im Hinblick darauf hinterfragt, ob Adaptionen notwendig erscheinen. Der unterrichtspraktische Beitrag soll es Lernenden ermöglichen, kontroverse Spannungsfelder und Widersprüche zwischen aktuellen politischen Regulierungen einerseits und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie der Genfer Flüchtlingskonvention andererseits zu erschließen. Darauf aufbauend soll die Bedeutung eines möglichen Verlusts menschenrechtlicher Standards reflektiert werden. Abschließend entwickeln die Lernenden eigene Positionierungen zu Menschenrechten im Kontext des Umgangs mit Geflüchteten, die in Hinblick auf Spannungen und Widersprüche hinterfragt werden sollen.
Schlagworte: Politische Bildung, Kontroversen im Unterricht, Genfer Flüchtlingskonvention, Menschenrechte, Migrations- und Asylpaket der EU