In der Endphase des CAK-Forschungsprojekts (Cultural Area Karakorum) wurde 1998 der Versuch unternommen, die Bestände indischer Provinzarchive zu sichten, das Hauptaugenmerk galt dabei den persischen Quellen des 19. Jahrhunderts. Wichtigste Erkenntnis war, dass im Archiv von Jammu, der ehemaligen Hauptstadt der Dogra-Dynastie von Jammu und Kaschmir (1846–92), wesentliche Teile der Verwaltungsdokumente der Dogra und der Korrespondenz mit den umliegenden Fürstentümern gelagert werden. Anhand eines editierten, kommentierten und übersetzten Ausschnitts aus dem Korpus der persischen Dokumente kann nun ein Licht auf Verbreitung und Stellenwert der persischen Sprache, die Verwaltung der Dogra in Kaschmir und Gilgit, Art und Intensität der schriftlichen Kommunikation sowie vielfältige politische und historische Sachverhalte geworfen werden. Ferner ist es nunmehr möglich, die Rolle einiger Persönlichkeiten aus Kaschmir wie auch dem Hochland aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Daneben ist die persische Sprache selbst, ihre grammatikalischen Besonderheiten wie auch der spezifische Wortschatz, Teil der Untersuchung. Insgesamt bietet die Arbeit eine Grundlage für die zukünftige wissenschaftliche Beschäftigung mit der Region im 19. Jahrhundert. Hierfür stellt der Korpus der persischen handschriftlichen Dokumente, die bislang von der Forschung nicht beachtet worden sind, eine unverzichtbare Quelle dar.