In Byzanz wurde das Genre Epigramm besonders geschätzt. Viele der byzantinischen Epigramme sind bis heute in situ als Inschriften erhalten. Ihre Aufarbeitung zum Ziel setzt sich das auf vier Bände angelegte Projekt „Byzantinische Epigramme in inschriftlicher Überlieferung“. Aus dem im Rahmen des Projekts definierten Untersuchungszeitraum (600 n. Chr. – 1500 n. Chr.) sind mehr als 300 aus Stein gearbeitete Epigramme überliefert, die im vorliegenden dritten Band behandelt werden.
In der ausführlichen Einleitung sowie im gesamten Band wird auf die Bedeutung von metrischen Steininschriften für die byzantinische Kulturgeschichte hingewiesen. Auf Basis der Überlieferung können Steinepigramme in zwei große Gruppen unterteilt werden, nämlich Stifter- und Grabepigramme. Hier wie dort dienten Verse nicht nur der Information über den Akt der Stiftung oder den Tod, sondern waren auch ein Mittel der Selbstrepräsentation der Stifter und der Verstorbenen, d. h. vor allem des Kaisers und der Aristokratie.
Der Hauptteil der Arbeit ist der kritischen Edition der mehr als 300 Epigramme, deren deutscher Übersetzung und dem philologisch-sprachlichen sowie historisch-realienkundlichen Kommentar gewidmet; auch auf paläographische Fragen hinsichtlich der zeitlichen Einordnung der Epigramme wird eingegangen. Zur Veranschaulichung sind fast alle behandelten Epigramme auch bildlich in einem Tafelteil (in Farbe und Schwarzweiß) dokumentiert. Auch im vorliegenden dritten Band der Reihe wird auf die Omnipräsenz inschriftlicher Epigramme in Byzanz hingewiesen und die lang unterschätzte Bedeutung von Inschriften für die byzantinische Kultur unterstrichen.
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