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GW-Unterricht 169 (1/2023)

GW-Unterricht 169 (1/2023)
Nummer:
169
Jahrgang:
2023
Heft:
1
Die reviewte Fachzeitschrift „GW-Unterricht“ bietet ein vielseitiges Angebot für ein breites Publikum. Studierende, Lehrer:innen, Fachdidaktiker:innen und Fachwissenschaftler:innen finden hier fundierte Informationen über die gesamte Palette fachdidaktischer Forschung und Praxis des Faches Geographie und Wirtschaftliche Bildung. „GW-Unterricht“ erscheint viermal pro Jahr – sowohl online als auch als Printversion. Die Zeitschrift bietet Zugänge an, die sowohl in der schulischen als auch in der postsekundären Bildung Lernende auf eine sich stetig ändernde, in vielen Fällen als krisenhaft empfundene Welt, vorbereiten können. Sie erlaubt und fördert explizit kontroverse Zugänge, diskutiert unterschiedliche Bildungsverständnisse und didaktische Zugänge aus einer bewusst interdisziplinären Perspektive. Den Auftakt macht ein Artikel, in dem M. Steinbrink, P. Aufenvenne und Ch. Haase (Uni Passau) gemeinsam mit M. Pochadt (Uni Osnabrück) der Frage nachgehen, ob es in der deutschsprachigen Humangeographie einen Gender Citation Gap gibt. In der Kategorie Fachdidaktik diskutieren L. Chihab und D. Kanwischer (Uni Frankfurt), wie eine rassismuskritische geographische Lehrkräfteprofessionalität im Zeitalter der Digitalität gefördert werden kann. Weiters diskutiert A. Bonfig (PH Schwäbisch Gmünd) das Phänomen des Influencer-Marketings als Teil der Lebenswelten von Jugendlichen und hinsichtlich dessen Potenzials als Lerngegenstand in einem inklusiven sozioökonomischen Unterricht. C. Klüsener und Ch. Wittlich (Uni Bremen) zeichnen in einer inhaltsanalytischen Auswertung deutscher Geographielehrpläne die Schwerpunkte, Inhalte und Entwicklungen der Klimawandelbildung in den letzten drei Jahrzehnten nach. H. Mayr (PH Tirol), K. Oberauer (Uni Innsbruck) und S. Parth (PH Tirol) formulieren mit dem Veranstaltungsformat Global Goals Design Jam einen unterrichtspraktischen Vorschlag, einen Design-Thinking-Prozess zu initiieren, in welchem Schüler:innen prototypische Lösungsvorschläge zur nachhaltigen Entwicklung ihrer Lebenswelten entwickeln und Visionen unterschiedlicher Zukünfte diskutieren.
Erhältlich als

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Fachwissenschaft

Matilda in der Humangeographie: Gender Citation Gap und Zitierpartikularismus
Vergeschlechtlichte Ungleichheiten in der Wissenschaft sind seit langem bekannt und bestehen trotz aller Gegenmaßnahmen fort. Gender Gaps zeigen sich nicht nur in der universitären Personalstruktur, sondern auch in der Wissenschaftspraxis: Akademische Leistungen von Frauen erhalten oft weniger Anerkennung. Hierfür hat sich die Bezeichnung Matilda-Effekt etabliert. Dieser Beitrag nimmt die für die Reputationsverteilung zentrale Praxis des Zitierens netzwerkanalytisch in den Blick und fragt, ob es in der deutschsprachigen Humangeographie einen Gender Citation Gap gibt.
Schlagworte: Gender Citation Gap, Matilda-Effekt, Geschlechterungleichheit, Netzwerkanalyse, Wissenschaftsforschung
Malte Steinbrink - Philipp Aufenvenne - Christian Haase - Max Pochadt
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Fachdidaktik

Rassismus & Soziale Medien: Dimensionen kritisch-reflexiver Professionalisierung von Geographielehrkräften in der digitalen Migrationsgesellschaft
In einer von Rassismus geprägten Migrationsgesellschaft stellen soziale Medien zentrale Bildungs- und Subjektivierungsangebote dar. Dies erfordert Bildungskonzepte, die eine Lehrkräfteprofessionalisierung im Schnittfeld von Digitalität und Rassismus ermöglichen. Hierfür werden in einer Analyse Differenz- und Dominanzsensibilität, Kontingenzsensibilität, Reflexivität und kritikbasierte Handlung als Kerndimensionen einer rassismuskritischen Professionalität in der Digitalität identifiziert und im Kontext geographischer Bildungsansätze diskutiert.
Schlagworte: Rassismuskritik, Lehrer*innenbildung, Professionalität, soziale Medien, Digitalität
Laura Chihab - Detlef Kanwischer
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Influencer-Marketing als Potenzial für eine sozioökonomische Bildung – auch in inklusiven Lehr-Lern-Settings
Laut der JIM-Studie waren Jugendliche nach eigenen Angaben im Jahr 2022 im Durchschnitt 204 Minuten täglich online, wobei die Nutzungsdauer im Altersverlauf steigt. Wenn sie in dieser Zeit auf der Plattform YouTube unterwegs waren, schauten sich fast die Hälfte der Jugendlichen Videos von Influencer*innen an. (Wie) Sollte ein subjekt- und lebensweltorientierter, gesellschaftswissenschaftlicher Unterricht das Phänomen Influencer*in aufgreifen? Der Beitrag verdeutlicht am Beispiel des Influencer-Marketings u. a. die Bedeutung und Vielschichtigkeit sozioökonomischer Phänomene sowie die Potenziale für die Thematisierung solcher Phänomene in (inklusiven) Lehr-Lern-Settings.
Schlagworte: sozioökonomische Bildung, inklusive Fachdidaktik, Influencer*innen, Influencer-Marketing
Anja Bonfig
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Klimabildung in Geographielehrplänen: Eine Inhaltsanalyse aus der Retrospektive
Umfangreiche Lehrplananalysen haben ergeben, dass der Status Quo der Klimabildung in den formalen Lehrvorgaben der Bildungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland als ganzheitlich zu werten ist. Der Weg zu einer ganzheitlichen Klimabildung wurde retrospektiv gesehen noch nicht skizziert. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurden 116 Geographielehrpläne aus drei Dekaden inhaltsanalytisch untersucht. Neben bundesländerspezifischen Erkenntnissen wird deutlich, dass in den 1990er-Jahren ein Fokus auf anthropogenen Ursachen des Klimawandels und erst ab dem Jahr 2004 ein Schwerpunkt auf Klimaschutzmaßnahmen lag.
Schlagworte: Klimabildung, Climate Change Education (CCE), Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Lehrplan, Inhaltsanalyse
Carolin Klüsener - Christian Wittlich
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Unterrichtspraxis

Jamming für eine bessere Welt! Global Goals Design Jam: Anwendung des Design-Thinking-Ansatzes, um Lösungen im Kontext der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln. Ein Unterrichtsbeispiel
„Ich checke aus mit dem Wissen, dass ich heute einen guten und sinnvollen Beitrag geleistet habe! Somit bin ich der Überzeugung, dass man zusammen viel einfacher etwas ändern kann und es heute eine sehr tolle und neue Erfahrung war für mich!“ Mit diesen Worten beschließt eine Schülerin einen intensiven Tag, der mit einer kurzen Einführung in die großen globalen Herausforderungen und die Vorstellung der Sustainable Development Goals beginnt und mit konkreten Lösungen in Form von Prototypen zu Problemen aus der Lebenswelt der Schüler*innen und mit Bezug zu Nachhaltiger Entwicklung endet. Im vorliegenden Beitrag wird nach einer Begriffsklärung mit Verweis auf zugrunde liegende Konzepte und einer bildungswissenschaftlichen, bildungspolitischen und fachdidaktischen Verortung das Veranstaltungsformat Global Goals Design Jam als Unterrichtsbeispiel vorgestellt. Ausgehend von der Herausforderung „Wie können wir unsere Lebenswelt zur innovativnachhaltigsten Lebenswelt der Welt machen?“ durchlaufen die Schüler*innen dabei einen Design-Thinking-Prozess, bei dem sie eine (neue) Denk- und Arbeitsweise kennenlernen, die sie dabei unterstützt, Ideen für Projekte oder Themen für abschließende schriftliche Arbeiten (Diplomarbeiten, Vorwissenschaftliche Arbeiten) zu generieren, mit der sie aber auch in Zukunft an Probleme herangehen könn(t)en und zwar kollaborativ, kreativ und innovativ. Erste Ergebnisse aus den Reflexionen der Schüler*innen sowie eine Einschätzung von Einsatzmöglichkeiten, Potentialen, aber auch Grenzen sowie Überlegungen zu notwendigen Rahmenbedingungen runden die Ausführungen ab.
Schlagworte: Bildung für nachhaltige Entwicklung, Sustainable development goals, Problemlösung, Design Thinking, Jam, Co-Kreation
Helga Mayr - Karin Oberauer - Sandra Parth
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Ausgabe:
978-3-7001-9403-3, E-Journal, digital, 24.03.2023
Seitenzahl:
85 Seiten
Sprache:
Deutsch
DOI (Link zur Online Edition):

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