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Sprachkunst – Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang LII/2021, 1. Halbband

Sprachkunst – Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang LII/2021, 1. Halbband
Nummer:
LII
Jahrgang:
2021
Heft:
1
1. Auflage, 2021
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten. Die aktuelle Ausgabe versammelt Aufsätze zur „gequälten männlichen Seele“ und der schauerromantischen Tradition in Grillparzers „Kloster bei Sendomir“ (H. R. Brittnacher); zu Kraus-Interpretationen bei Berthold Viertel, Leopold Liegler sowie Walter Benjamin und dem Zusammenhang von Satire und literarischer Moderne (Ch. van der Steeg); zu Hermann Bahrs Spanien-Reisetagebüchern und der Stilisierung der Gotik zum Modell moderner Nervenkunst (Th. Carstensen) und zu Hélène Cixous’ Poetik des Traums als einer Theorie zu weiblichem Schreiben und eigenen Traumnotaten (Th. Kauder). Abgerundet wird der Band durch Rezensionen zu Neuerscheinungen über das Fortleben der Muse im Roman des 19. Jahrhunderts, über die Bedeutung des Werkbegriffs für die Literaturwissenschaften und über die Poetik Paul Celans.
Erhältlich als

Details

Die gequälte männliche Seele. Grillparzers ›Das Kloster bei Sendomir‹ und das Wiener Biedermeier
Der Beitrag liest Grillparzers erste, zumeist als marginal gewertete Ehebruchsnovelle als repräsentativen Text des Wiener Biedermeier. Der explizite Rückgriff der Novelle auf das Schauerinventar der literarischen Tradition erlaubt es, das ohnmächtige Selbstbild des „zerrissenen“ literarischen Protagonisten im Kontext moderner Entfremdungs- und Unheimlichkeitserfahrungen zu verstehen.
Schlagworte:
Richard Brittnacher
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Karl Kraus und der Wien-Topos in Kunsttheorien der literarischen Moderne (1918–1933). Satire als Avantgarde bei Berthold Viertel, Leopold Liegler und Walter Benjamin
Die Evolution der literarischen Moderne zeichnet sich in den Zwanziger Jahren (1918–1933)durch die systematische Auseinandersetzung mit tradierten und rezenten satirischen Formenaus. Dies gilt auch für die zeitgenössische Kunsttheorie. Wesentliche Impulse erhält sie durchdas OEuvre von Karl Kraus. Die Innovationskraft der satirischen Formen für die moderne Kunsttheorielässt sich anhand der Umschriften eines diskurstypischen Wien-Topos rekonstruieren.
Schlagworte:
Christian van der Steeg
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„Ganz Streben, ganz Wahrheit“. Hermann Bahrs spanisch-gotisches Bildungserlebnis
Der Beitrag rekonstruiert Hermann Bahrs Rezeption gotischer Architektur und Plastik währendseines Spanien-Aufenthalts zwischen Oktober 1889 und Januar 1890. Durchdrungenvon dem Willen, mit allen Sinnen wahrzunehmen und sich einer „Romantik der Nerven“hinzugeben, inszenieren Bahrs Aufzeichnungen der Reise einen intuitiven Zugang zur Epochengeschichte.Hier erprobt der junge Autor bereits jene ambivalente Haltung gegenüberder Moderne, die viele seiner späteren Texte prägen wird: Bahrs spezielle Typologie verklärtdie Gotik – als „Botschaft aus dem brausenden Herzen“ – zur Wegbereiterin einer gesunden,wahrhaftigen Kunst.
Schlagworte:
Thorsten Carstensen
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Rêve je te dis. Zur Verschränkung von weiblichem und onirischem Schreiben bei Hélène Cixous
Während Hélène Cixous in den 1970er Jahren die écriture féminine gründete, veröffentlichtesie im Gegensatz zu Julia Kristeva, Luce Irigaray und Jacques Derrida kein systematischestheoretisches Werk. Der Artikel argumentiert, dass gerade Cixous’ Schreiben einen bis heuterelevanten, autonomen Beitrag zur Literaturtheorie leistet, da ihr performatives Schreibenetablierte Unterscheidungen wie jene zwischen Literatur und Philosophie, Poesie und Politik,Kunst und Leben und Autobiographie und Fiktion unterwandert. Insbesondere die Verflechtungvon weiblichem und onirischem Schreiben erweist sich hier als wesentlich für das Verständnisvon Cixous’ Schaffen. Der Artikel analysiert ihr Traumtagebuch von 2003 ›Rêve je te dis‹im Zusammenhang ihres theoretischen Schreibens, das ständig essentielle Identitätskonzepteuntergräbt und dennoch auf ihrer Körperlichkeit insistiert.
Schlagworte:
Theresa Kauder
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Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Habilitationen an österreichischen Universitäten
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Annalisa Fischer, Das Nachleben der Muse. Balzac – Henry James – Fontane
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Das Werk. Zum Verschwinden und Fortwirken eines Grundbegriffs, hrsg. von Lutz Danneberg, Annette Gilbert und Carlos Spoerhase (= Revisionen. Grundbegriffe der Literaturtheorie, hrsg. von Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matías Martínez und Simone Winko; Band 5)
Lars André Amann
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Sandro Zanetti, Celans Lanzen. Entwürfe, Spitzen, Wortkörper (= Reihe DENKT KUNST des Instituts für Theorie (ith) der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und des Zentrums Künste und Kulturtheorie (ZKK) der Universität Zürich)
Christine Ivanovic
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Ausgabe:
978-3-7001-8997-8, Zeitschriftenausgabe, broschiert, 16.08.2021
Ausgabe:
978-3-7001-9001-1, E-Journal, digital, 16.08.2021
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
130 Seiten
Format:
24x17cm
Sprache:
Deutsch
DOI (Link zur Online Edition):

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