Tituli Lydiae Linguis Graeca et Latina Conscripti
Fasciculus III, Philadelpheia et ager Philadelphenus
Lydien war in der griechisch-römischen Antike eine prosperierende Landschaft Westkleinasiens. Zahlreiche, vor allem griechisch (daneben vereinzelt auch lateinisch) abgefasste Inschriften legen vom damaligen Leben Zeugnis ab; es spiegelt sich facettenreich in ihnen wider: rechtliche Urkunden, Beschwerdebriefe an Kaiser, Texte religiösen Inhalts (Kultregelung, Weihungen, magische Beschwörung), mentalitätsgeschichtlich bemerkenswerte Grabinschriften in Prosa und Gedichtform usw. Um der Altertumskunde diese Quellen zu erschließen, ist ihre Bearbeitung, Übersetzung und Kommentierung in Corpora nötig. Solche Publikationen gibt es für Teilbereiche Lydiens (sie sind z.T. wegen der ständig zutage geförderten Funde erneuerungsbedürftig): für das Kaystros-Tal (I.K. 17) und für Sardeis (Buckler-Robinson, Sardis VII 1); TAM V 1 behandelt den Nordosten, V 2 den Nordwesten. In TAM V 3 legt jetzt G. Petzl die rund 540 Inschriften vor, die aus der Stadt Philadelpheia (Alasehir) und ihrem Territorium stammen. Er versieht jede von ihnen mit Beschreibung, bibliographischen Angaben, deutscher Übersetzung und angemessenem Kommentar. Ein detaillierter Index, der auch Aufschriften und Darstellungen auf Münzen mit einschließt, eine topographische Karte und 31 Tafeln mit Photos schließen das Werk ab. Die überwiegende Zahl der Inschriften ist von anderen Forschern (vor allem J. Keil, A.v. Premerstein und H. Malay) bereits aufgenommen und publiziert worden; Petzl, der auf Forschungsreisen zu dem Bestand mit beigetragen hat, bedient sich auch der Archivalien der Kleinasiatischen Kommission der Österr. Akademie d. Wissenschaften (Abklatsche, Zeichnungen und Scheden). All dies ermöglicht es ihm, das bekannte Material kritisch zu überprüfen, einige Inedita vorzulegen und mit Zeichnungen und Photographien das epigraphische Material zu illustrieren.
…
In Greek and Roman antiquity, Lydia was a flourishing area of Western Asia Minor. Its civic life is richly reflected by the many inscriptions, mostly written in Greek (some of them also in Latin), which have survived until our days: legal documents, petitions directed to emperors, religious texts (e. g. rules of a cult-association, dedications, a magic incantation), prosaic and metric funerary inscriptions, which contain interesting material for research on the history of mentality, etc. In order to make these sources available to the Classical scholarship, it is necessary to publish them, furnished with translations and commentaries, in corpora. For some parts of Lydia such publications exist (though, because of the constant increase of fresh material, they should partly be updated): for the Caystrus valley (I.K. 17) and for Sardis (Buckler-Robinson, Sardis VII 1); the Northeastern part is the area dealt with in TAM V 1, the Northwestern in TAM V 2. In the present fascicule TAM V 3, G. Petzl publishes approximately 540 inscriptions originating from the city of Philadelphia (Alasehir) and its territory. He furnishes each of them with description, bibliography, German translation and an appropriate commentary. A detailed index, including also legends and representations on coins, a topographical map and 31 plates conclude the book.