Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XXXVI/2005, 1. Halbband
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
- F. Spicker: Die Rezeption Goethes im deutschen Aphorismus des 20. Jahrhunderts
- R. Hillenbrand: Der Briefwechsel zwischen Hans Hoffmann und Marie von Ebner-Eschenbach
- M. Rispoli: Poesie und Leben. Die Relevanz der „Wirkung“ in Hofmannsthals Reflexion über Sinn und Zweck der Dichtung
- B. Wiedemann: Eine Flaschenpost auf Atemwegen. Paul Celans zweite Begegnung mit Ossip Mandelstamm
- C. v. Zimmermann: Virtuelle Gedächtnisorte. Erinnerung und Identität jüdischer Schanghai-Emigranten und ihrer Nachfahren (1937-2004)
- C. Schutti: Der „ideale“ und andere Himmel in Elias Canettis „Blendung“
- U. Kittstein: Der Erfinder als Messias und das eiserne Gesetz der Arbeit. Zukunftsvisionen in den Science-Fiction-Romanen von Hans Dominik und Bernhard Kellermann
- S. Neuenfeldt: Tödliche Perspektiven. Die toten sprechenden Frauen in Elfriede Jelineks Dramoletten „Der Tod und das Mädchen I-V“ (2003)