Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
Aufsätze:
- Leopold Federmair: Das himmlische Kind. Entwicklungspsychologie und Elektrizität in Stifters ´Abdias´, mit Blick auf das autobiographische Fragment ´Mein Leben´
- Patricia Howe: Heine and the Realists, Theodor Fontane and William Dean Howells
- Florian Gelzer: "Ein einziges großes Experiment". Zu Arno Holz´ und Johannes Schlafs ´Neue Gleise´ (1892)
- Iris Hermann, Meinolf Schumacher: "Da bin ich und das wars." "Strichpunktexistenz und Flüsterdennoch": Robert Schindels Gedicht ´Amfortas´
- Caroline Lusin: Metamorphosen des Selbst. Ian McEwans ´Saturday´ (2005) und die Poetik des Traumspiels
- Martina Stemberger: Wer hat Angst vor Russland? León Villanúas ´La Rusia inquietante` als Parodie der ´Reise in die Sowjetunion´
Rez.: Stifter und Stifterforschung im 21. Jahrhundert. Biographie – Wissenschaft – Poetik, hrsg. von Alfred Doppler, Johannes John, Johann Lachinger und Hartmut Laufhütte
Rez.: Iris Hipfl und Raliza Ivanova (Hrsg.), Österreichische Literatur zwischen den Kulturen. Internationale Konferenz, Veliko Târnovo (= Schriftenreihe der Elias Canetti Gesellschaft; Band 4)
Rez.: Heißer Streit und kalte Ordnung. Epochen der Querelle des femmes zwischen Mittelalter und Gegenwart, hrsg. von Friederike Hassauer unter Mitarbeit von Kyra Waldner, Wolfram Aichinger, Annabell Lorenz, Nikolaos Katsivelaris
Rez.: Migration – Mobilität. Jahrestagung des Literatur- und kulturwissenschaftlichen Komitees der Österreichischen und Ungarischen Akademie der Wissenschaften, 18.–20. September 2008, Budapest