Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
Aufsätze:
- Carolin Bohn: Lesen denken Lektüre und/als Theorie. Vorwort
- Alexander Waszynski: Lebenswelt-Lektüre. Hans Blumenbergs "Glossen zu Fontane"
- Anthony Curtis Adler: The Political Philology of the Artifact. Hölderlin’s Late Hymnic Fragments "Luther" and "Der Vatikan"
- Andrea Erwig: „Wie Menschen, die uns ergreifen und entgleiten“. Berührungszonen von Literatur und Theorie in frühen Texten Robert Musils.
- Eike Kronshage: Nah, fern, skalierbar. Die Politik des Lesens von Kanon und Quisquilie
Berichte und Besprechungen:
- Peter Schuck: Nils Plath, Hier und Anderswo. Zum Stellenlesen bei Franz Kafka, Samuel Beckett, Theodor W. Adorno und Jacques Derrida
- Aage Hansen-Löve: Susanne Strätling, Die Hand am Werk. Poetik der Poiesis in der Russischen Avantgarde