Der Druck der Freizeitindustrie auf noch unerschlossene Räume, der Wandel der Landwirtschaft in Richtung Intensivierung einerseits und Extensivierung andererseits, der Raumbedarf für expandierende Siedlungen und damit verbundene Infrastruktureinrichtungen erfordern neue Konzepte und Strategien. Dies gilt für alle Alpenstaaten. In Slowenien kommen der Wechsel des politischen Systems dazu und die damit gewachsenen wirtschaftlichen Chancen, die Schutzgüter des Landes zu vermarkten und Profit in Nutzungsformen wie Fun-Tourismus zu suchen. Die Dissertation stellt ausgehend vom Status quo mit Schwerpunkt auf Schutzgebietssystemen dar, welche Planungen von Seiten des slowenischen Staates vorgesehen sind. Dem folgen Ausführungen zu Akzeptanzproblemen und daraus resultierende Konflikte in der Gesellschaft und der lokalen Bevölkerung, die an einigen Beispielen (u.a. Nationalpark Triglav, Biosphärenpark Julische Alpen) vorgeführt werden. Bei vielen Entscheidungsträgern in Slowenien herrscht die Meinung vor, dass durch Schutzmaßnahmen die wirtschaftlichen Optionen für die Zukunft verbaut würden. Das ökonomische Potential nachhaltiger Landschaftsentwicklung wird noch nicht gesehen. Die Regierung Sloweniens will Schutzgebiete gründen und so zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, aber fehlendes Wissen, zu geringe finanzielle Mittel und unzureichende Managementstrukturen erschweren die Gründung und Weiterentwicklung der alten, vor der Sevilla-Strategie 1995 eingerichteten Schutzgebiete: Sie bleiben reine Forschungsstätten und dienen ausschließlich dem Naturschutz.