Deutschsprachige Autoren reagieren nach dem 2. Weltkrieg vor allem auf zwei Herausforderungen: historisch-politisch auf den Holocaust, stilistisch auf den Surrealismus. Dabei konzentriert sich die poetologische Debatte über Sinn und Funktion der Literatur auf die Frage nach der Metapher und ihrer möglichen Bezugnahme auf die jüngste Geschichte: Wie kann die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus beschrieben werden? Welche Rolle spielt die Metapher in der Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Literatur und historischem Geschehen? Ist die Metapher ästhetisierender Umweg oder direktester Ausdruck im Horizont prekär gewordener Darstellbarkeit?
Der Band analysiert exemplarisch die Positionen von Lehmann, Krolow, Celan, Bachmann, Weiss, Grass, Rühmkorf, Härtling und Enzensberger.
Sozialkritik unter nachmetaphysischen Bedingungen. Die Metapher und das ,politische Gedicht‘ in der deutschen Nachkriegsliteratur (Grass, Rühmkorf, Fried, Enzensberger, Härtling)