Der Sammelband umfasst die Diskurse eines im Frühjahr 2001 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften abgehaltenen Symposiums, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, angesichts der vielerorts behaupteten Krisensituation der Literaturwissenschaft ihre überkommenen Betrachtungsweisen und innovativen Positionierungen zu hinterfragen und so eine Neubestimmung des Fachs einzuleiten. In elf Beiträgen von international renommierten Experten werden kontroversielle Themen wie die gegenwärtig viel diskutierte Erweiterung der Literaturwissenschaft zu einer fachübergreifenden Kulturwissenschaft oder der geforderte Anschluss an die Systematik der Sozialwissenschaften aufgegriffen. Wird sich Literaturwissenschaft gegenüber der wachsenden Bedeutung neuer Kommunikationsformen als Einzeldisziplin behaupten können oder ist ihre Eingliederung in das Programm der Medienwissenschaften unvermeidlich? In welchem Maße werden linguistische Paradigmen weiterhin ihre Ausrichtung bestimmen? Kann dagegen die etablierte Literaturgeschichte immer noch Anliegen der Literaturwissenschaft bleiben? Aber auch neue Ansätze literaturwissenschaftlicher Arbeit wie die Erschließung intertextueller oder intermedialer Bezüge, die Gender-Forschung und nicht zuletzt das Potential der computergesteuerten Hypertexte, in dem eine Vielheit von Modellen und Methoden Aufnahme finden können, kommen in diesen Ausführungen zur Sprache.