Das vorliegende Buch behandelt das Leben und die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Wilhelm Hein unter besonderer Berücksichtigung seiner Forschungen in Südarabien von 1901 bis 1902. Das Werk des leider früh verstorbenen Hein wäre ohne die tatkräftige Mithilfe seiner Frau Marie – vor allem was die Ergebnisse der Expedition betrifft – in diesem Umfang wohl kaum möglich gewesen. Dem biografischen Teil vorangestellt ist eine Darstellung der Anthropologie und Ethnographie in Zentraleuropa im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Entwicklung der österreichischen Völkerkunde und Orientalistik während dieser Zeit wird am Beispiel einiger Forscher und wissenschaftlicher Institutionen, die sich um diesen Aspekt der Wissenschaft verdient gemacht hatten, gezeigt. Diese Einrichtungen waren hoch angesehen und fungierten als Netzwerke. Sie boten den Wissenschaftern geeignete Möglichkeiten für umfangreiche Forschungen. Einige Gelehrte waren mit ihren Entdeckungen in Arabien Vorbild für Wilhelm und Marie Hein und haben den Anstoß zu ihrer Reise gegeben. Die Expedition der Heins nach Südarabien, deren Ergebnisse und Auswirkungen sowie die später erfolgte Anerkennung ihrer Arbeit stehen im Mittelpunkt dieser Schrift. Zahlreiche Zitate aus Briefen und Dokumenten verschiedenster Quellen geben ein anschauliches Bild vom Leben und von der Arbeit dieses Forscherpaares. Die handschriftlichen Briefe, diverse Verzeichnisse ihrer umfangreichen Sammlung sowie Skizzen und Zeichnungen sind dem Anhang beigegeben. Der Anteil von Marie Hein an den wissenschaftlichen Studien ihres Mannes geht aus diesen Schriftstücken klar hervor. Erst ihre Arbeit ermöglichte eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Leben und Wirken der beiden Forscher, deren Schaffen damit eine späte Anerkennung erfuhr.