Für die moderne Erforschung der slowenischen Höhlen wurde 1996 eine mehrjährige Kooperation zwischen der Universität Ljubljana, der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften initiiert. Idee dieser Zusammenarbeit war es, die Resultate von Altgrabungen mit modernen Methoden zu ergänzen. Vor allem wurde daran gedacht, die Altersstellung der Fossilfunde und Artefakte mit radiometrischen Methoden zu eruieren sowie die fossilen Faunenreste nach dem neuesten Stand der paläobiologischen Forschung zu bearbeiten. Nach dem Vorbild der so erfolgreichen Nachgrabungen in der Potocka zijalka und der Ajdovska jama wurde nun in der Križna jama (Kreuzberghöhle) ähnlich vorgegangen. Sie gehört zu den interessantesten Höhlen des klassischen Karstgebietes. Es gibt hier nicht nur prachtvolle Tropfsteingebilde zu bewundern; einzigartig ist der unterirdische Wasserlauf, der auf einer Länge von acht Kilometern mit Schlauchbooten befahren werden kann. Weniger bekannt ist die Križna jama als Fundstelle des Höhlenbären, obwohl hier paläontologische Grabungen schon vor 125 Jahren durch ein Grabungsteam des Naturhistorischen Museums Wien stattgefunden haben. Bei den Nachgrabungen in den Jahren 2000 und 2001 wurden überaus reiche Fundschichten angetroffen, die so viele gut erhaltene Reste von Höhlenbären enthielten, dass folgende wissenschaftliche Probleme geklärt werden konnten: die systematische Zugehörigkeit der Höhlenbären, die Zeitspanne, in der sie in der Križna jama überwintert haben, sowie die Besonderheiten ihrer Lebensweise im Vergleich zu den anderen Höhlenbären.
Ergänzende Artikel über die Grabungsgeschichte, die Geologie der Höhlenumgebung, den überaus interessanten Verlauf der unterirdischen Gewässer, die Tropfsteine und Sedimente sowie über die heute in der Höhle lebenden Tiere runden die Monographie ab.
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