Die Zentralbibliothek der Wiener Franziskanerprovinz in Graz wurde in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Ziel gegründet, die Buchbestände aller Konvente der Provinz bis zum Jahre 1700 an einem Ort zu sammeln. Im Katalog sind 41 Handschriften und vier Drucke mit beigebundenen handschriftlichen Adligaten nach den Richtlinien der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschrieben. Hinsichtlich der Provenienz lassen sich diese 45 Bände folgenden säkularisierten oder später aufgelassenen bzw. heute noch bestehenden Konventen zuweisen: Eggenburg, Klosterneuburg, Maria Lanzendorf und St. Pölten (Niederösterreich), Graz und Maria Lankowitz (Steiermark), Ljubljana (Slowenien) und Wien. Die Handschriften und Adligate entstanden im Zeitraum zwischen der ersten Hälfte des 14. und dem Ende des 16. Jahrhunderts. Die liturgischen Handschriften bilden die größte Gruppe; von diesen folgt der Großteil der franziskanischen Liturgie. Daneben sind in den Handschriften auch medizinische, historische, juristische, aszetische und dogmatische Texte sowie umfangreiche Predigtsammlungen vertreten. Ein Register und ein Verzeichnis der Wasserzeichen der Foliohandschriften ergänzen den Katalog. Die illuminierten Handschriften werden in einem eigenen Beitrag im Zusammenhang mit der Buchmalerei ihrer Zeit besprochen. Neben den Abbildungen im Katalog bietet eine CD-ROM ein umfangreiches Abbildungsmaterial zu Schrift, Einbänden und Illuminierung der Handschriften. \nMit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung.