Primož Simoniti veröffentlichte seine Monographie „Humanizem na Slovenskem“ 1979 in Ljubljana. Damit präsentierte er der slovenischsprachigen Öffentlichkeit ein einzigartiges Werk. Dem Verfasser gelang es, Spuren des Humanismus in Krain und in der Untersteiermark im 15. und 16. Jahrhundert aufzuspüren und in einem breit angelegten Ansatz die mannigfaltige Verbreitung und europäische Vernetzung des Renaissance-Humanismus aufzuzeigen. Ferner erbrachte er den Nachweis, dass wesentliche Impulse auf die Wissenschaft, Kultur und Diplomatie des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen habsburgischen Hofes und der Wiener Universität von Humanisten ausgingen, die auf dem Gebiet des heutigen Slovenien geboren wurden. Simoniti beendete mit umfassenden quellengestützten Recherchen ein Forschungsdesiderat: Er räumte zugleich die nachhaltige Wissenschaftsmeinung aus, dass von einem vermeintlich geistig und wissenschaftlich rückständigen Territorium keine wie auch immer gearteten kulturellen bzw. geistigen Impulse ausgegangen seien sowie, dass es durch die peregrinatio der geistigen Elite zu einem brain drain gekommen wäre. Auch gelang es ihm nachzuweisen, dass die Beherrschung der slovenischen Sprache in Kombination mit der humanistischen Ausbildung Karriere fördernde Spezialkenntnisse für den diplomatischen Dienst der Habsburger darstellten. Die Übersetzung des epochalen Werkes ins Deutsche ermöglicht es, die Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.