Mit der Edition der 57 Briefe des fragmentarisch erhaltenen dritten Jahrganges der Kanzleiregister Papst Innocenz' III., die den Zeitraum von September 1200 bis Februar 1201 abdecken, wird die Lücke geschlossen, die seit langem in der Reihe der vom Österreichischen Historischen Institut in Rom und vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien herausgegebenen Kanzleiregister des wohl bedeutendsten der mittelalterlichen Päpste bestand. Damit wird der mangelhafte Text der von Migne herausgegebenen Patrologia Latina durch eine allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügende kritische Edition ersetzt, die dem Muster der bisher erschienenen 14 Bände der Registeredition folgt. Neben der sorgfältigen Herstellung des Textes nach der originalen Handschrift des Archivio Apostolico Vaticano (Reg. Vat. 5), enthält der Band einen ausführlichen kritischen Apparat mit Regest, bisherigen Druckorten, Identifizierung der Orte und Personen und der geschichtlichen Hintergründe, Feststellung der Bezüge zum kanonischen und römischen Recht, Identifikation der im Text vorkommenden Bibelstellen und andere Textvorlagen. Die Adressaten der Briefe waren in der gesamten damaligen christlichen Welt von Skandinavien bis Süditalien, von Irland bis ins byzantinische Reich breit gestreut. Der angekündigte zweite Teil wird die Rekonstruktion des fehlenden Teiles des dritten Registerjahrganges enthalten.
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