Als 10. Band der von der Kirchenväterkommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften edierten Reihe "Die handschriftliche Überlieferung der Werke des Heiligen Augustinus" liegt nun der Katalog der Bibliotheken und Archive Ostdeutschlands und der nunmehr vereinigten Berliner Bestände vor. Das Werkverzeichnis (Teil 1) umfasst nicht nur die augustinischen und pseudo-augustinischen Werke, sondern gliedert neben den Sermones auch die dem Kirchenvater zugeschriebenen Texte anderer identifizierbarer Autoren einzeln auf. Einbezogen wurden außerdem volkssprachliche Übersetzungen (pseudo-) augustinischer Werke; das Bibliotheksverzeichnis (Teil 2) stellt alle Handschriften (etwa 1100) nach Standorten und Signaturen geordnet zusammen, wobei auch (Kriegs-)Verluste berücksichtigt wurden. Im Zuge der Katalogisierungsarbeit kam es zum Aufsehen erregenden Fund von sechs bis dato unbekannten echten Augustinus-Predigten in einem Codex der Erfurter Universitätsbibliothek (Bibliotheca Amploniana). Insgesamt überwiegen zahlreiche hoch- und spätmittelalterliche Spuria, die, soweit dies möglich war, identifiziert wurden, sodass nicht nur Augustinus-Editoren, sondern auch ein breiterer Benützerkreis - vor allem Mediävisten, Historiker und Theologen - leichteren Zugang zur Augustinus-Rezeption finden. Ein rasches Auffinden der gewünschten Information wird durch ein Autoren- und Initienverzeichnis gewährleistet.