Mit Beiträgen von Anna Fabiankowitsch, Reinhardt Harreither, Nikolaus Schindel, Klaus Vondrovec und Bernhard Woytek. Digitaler Katalog von Alexander Ruske Ursula Schachinger und Klaus Vondrovec
Im Laufe der letzten 120 Jahre wurden im Boden der antiken Stadt Lauriacum, an der Mündung der Enns in die Donau gelegen, knapp 32.000 antike Münzen gefunden, die überwiegend im Museum Lauriacum der Stadt Enns verwahrt werden. Schon aufgrund der Menge, und noch mehr aufgrund der überragenden Bedeutung Lauriacums für das römische Österreich, zählen die Fundmünzen dieses Ortes zu den wichtigsten antiken Kulturgütern unseres Landes. Für die Geschichte Lauriacums als Militärstandort, Knotenpunkt mehrerer überregionaler Verkehrsachsen sowie Verwaltungs- und Bischofssitz der Spätantike stellen sie eine der bedeutendsten Primärquellen dar und geben einen einzigartigen Einblick in den antiken Geldverkehr am Donaulimes.
In seinem historisch-archäologischen Überblick zeichnet Reinhardt Harreither die Geschichte Lauriacums von den Anfängen der Siedlung um die Mitte des 1. Jahrhunderts, über die Stationierung der „legio II Italica“ um 190 n. Chr., bis in die Spätantike und ins frühe Mittelalter. Das Herzstück des Bandes bildet die numismatische Auswertung von Klaus Vondrovec, in der alle Aspekte des Lauriacenser Geldumlaufs systematisch erfasst, analysiert und in Beziehung zu anderen Fundplätzen gesetzt werden. Die Fundmünzen der Grabungen in der antiken Zivilstadt aus den Jahre 1951–1959 werden von Anna Lörnitzo einer gesonderten Auswertung unterzogen. Die keltischen Gepräge, die Münzen der römischen Republik sowie eine Auswahl an numismatischen Besonderheiten sind von Bernhard Woytek kommentiert. Den Abschluss bildet Nikolaus Schindels Kommentar zu den byzantinischen Geprägen. Der digitale Katalog ist unter https://doi.org/10.1553/Digitaler_Katalog abrufbar.