Der österreichische Staatsvertrag vom 15. Mai 1955 stellt eines der zentralen Gründungsdokumente der Zweiten Republik dar. Er ist aber auch einer der wichtigsten internationalen Verträge, die während des ersten Nachkriegsjahrzehnts geschlossen wurden. Der vorliegende Sammelband behandelt in 33 Beiträgen international führender Historiker, Völkerrechtler und Diplomaten die Entstehungsgeschichte des Staatsvertrages im Netzwerk der internationalen Beziehungen während des Kalten Krieges, die Umsetzung wichtiger Bestimmungen und seine völkerrechtliche und identitätsgeschichtliche Relevanz nach dem Zerfall des bipolaren Systems und dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Dabei werden erstmals bisher unbekannte Dokumente u. a. aus ehemals sowjetischen, amerikanischen, jugoslawischen, finnischen, polnischen und italienischen Archiven präsentiert, die ein neues Licht auf den neunjährigen Verhandlungsprozess sowie die internationale Wahrnehmung des Staatsvertrages werfen.