„Eine Stätte zu sein für die Pflege edler Musik, ein Sammelpunkt künstlerischer Bestrebungen, ein Haus für die Musik und ein Haus für Wien.“ Unter diesem Motto wurde das Wiener Konzerthaus 1913 eröffnet, und es hat in seiner 100jährigen Geschichte diese Aufgabe mehr als erfüllt: als Ort einer pluralistischen Musikkultur, die dem Erbe der „Musikstadt Wien“ ebenso genüge tut wie progressiven Strömungen, Jazz und Weltmusik. Daneben fungierte das von den Architekten Ludwig Baumann, Ferdinand Fellner und Hermann Helmer erbaute Konzerthaus aber auch als Rahmen unterschiedlichster nicht-musikalischer Nutzungen, der von politischen Veranstaltungen diverser Couleurs bis hin zu sportlichen Ereignissen wie Fecht- und Boxmeisterschaften und kulinarischen Geselligkeiten wie Weinmessen reichte. Die Publikation „Das Wiener Konzerthaus 1913–2013“ nähert sich dieser Geschichte in kunsthistorischer, musik- und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Anhand ausgewählter Fallbeispiele zur Bauaufgabe Konzertgebäude in Zentraleuropa verdeutlicht sie die Entwicklung eines modernen Bautypus für Kultur und Freizeit im Kontext der Programmgestaltung und der Bedeutung für einen städtischen Organismus. Nicht zuletzt wird damit auch die Chronik eines Hauses der Begegnung in Wien erzählt.
„... gewaltiges Getöse ...“. Richard Strauss’ Festliches Präludium für die Eröffnung des Wiener Konzerthauses und seine 100(0)-jährige Rezeptionsgeschichte