Zwischen dem 5. und der Mitte des 6. Jahrhunderts bestand das Regnum der Vandalen und Alanen wie eine Reihe berberischer Territorien im römischen Nordafrika, welches sich in der althistorischen, mediävistischen und archäologischen Forschung zusehends als Testfall für ein besseres Verständnis der Umgestaltung der römischen Welt in Spätantike und Frühmittelalter erweist. Auf einer Tagung des Instituts für Mittelalterforschung der ÖAW gemeinsam mit dem Institut zur Interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und seines Nachwirkens (IEMAN), Paderborn wurde im Jänner 2005 den Fragen des „Werdens“ einer vandalischen Identität nachgegangen. Die Teilnehmer/innen der Tagung, eine internationale Forschergruppe aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Spanien, Tunesien, Ungarn und den Vereinigten Staaten, verfassten insgesamt 18 Beiträge, die nun der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgelegt werden. Dabei spielen die nahezu völlig ungeklärten Bezüge zu frühgeschichtlichen Sachkulturen des östlichen Europa genauso eine Rolle, wie die vandalischen Migrationen durch das Imperium Romanum und die Strukturen der nordafrikanischen Provinzen im 5. und 6. Jahrhundert. Die seit den 1950er Jahren vernachlässigte und in den letzten Jahren wieder lebendige internationale Forschung zur Geschichte der Vandalen, Alanen wie Berber und der afrikanischen Provinzen soll mit diesem Band durch Antworten aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln weiter angeregt werden.
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