Der Band „Rodentia neogenica“ des Catalogus Fossilium Austriae vermittelt einen Überblick über Rodentia aus dem Neogen von Österreich und spiegelt ein faszinierendes Kapitel der Säugetierevolution.
Die bearbeiteten Fossilien wurden an 34 Fundstellen gesammelt, die einen Zeitraum von etwa elf Millionen Jahren umfassen. Maigen ist die älteste und Eichkogel die jüngste Fundstelle. Die österreichischen Kleinsäugetierfundstellen liegen im Alpenvorland, im Wiener Becken, im Steirischen Becken und seinen Satellitenbecken, im Pannonischen Becken, im Mur-Mürz- und im Lavanttal. Der gesamte Fossilienkomplex umfasst Kiefer und Schädel von Säugetieren und mehrere tausend isolierte Zähne, die zum größten Teil im Naturhistorischen Museum Wien (Geologisch-Paläontologische Abteilung) aufbewahrt werden, kleinere Teile in der Universität Wien (Paläontologische Abteilung), im Universalmuseum Graz (Geologie & Paläontologie), an der Montanuniversität Leoben und in Privatsammlungen.
Der vorliegende Band bietet eine Einführung in Taxonomie, Systematik und Stratigraphie aller Nagergruppen, die im Miozän in Österreich lebten. Eine Übersichtskarte von Österreich und eine stratigraphische Tabelle zeigen die regionale und stratigraphische Lage der Fundstellen. Die Terminologie der Zahnmerkmale wird anhand von 22 schematischen Darstellungen erklärt, und auf 77 Tafeln illustrieren SEM-Bilder die Variabilität der Zahnmorphologie von über 50 Gattungen und 90 Arten. Der Band schließt mit einem taxonomischen Index.