Carl Weyprecht führte zeit seines Lebens einen umfangreichen Briefwechsel, beginnend im Jahre 1856. Das Buch veröffentlicht erstmals über 200 Briefe an seine Eltern, den Briefwechsel mit Graf Hans Wilczek, Mäzen mehrerer österreichisch-ungarischer Polarreisen, sowie den Briefwechsel mit dem Geographen August Petermann. Zusammen mit weiteren Briefen, vorzugsweise der an seinen Freund Heinrich von Littrow gerichteten, entstand eine aufschlussreiche Sammlung von Dokumenten zu einer faszinierenden Persönlichkeit. Die Briefe an die Eltern geben uns Einblick in den Alltag, die Sorgen und die Mentalität der österreichischen Kriegsmarine der 1850er und 1860er Jahre. Mit August Petermann plante und diskutierte er die Polarexpeditionen der Jahre 1868 bis 1871 und Graf Wilczek wurde ihm Freund und Mäzen. Gemeinsam formulierten Weyprecht und Wilczek im Dezember 1874 ihre große Idee der Einrichtung gleichzeitig arbeitender zirkumpolarer Messstationen an beiden Polen. 1875 lagen die Pläne fertig auf dem Tisch. Weyprecht schrieb und agitierte und bekam von allen Seiten Zuspruch. Zunächst nur unterstützt von Graf Wilczek gelang ihm die Verwirklichung seiner Idee eines "Internationalen Polarjahres". Rückschläge ließen das Projekt fast scheitern. Als es endlich 1882/1883 erfolgreich durchgeführt wurde, war Carl Weyprecht bereits tot. Ergänzt wird die Briefedition durch einführende Aufsätze über Carl Weyprecht und Graf Hans Wilczek, einer historischen Zusammenschau der Verwirklichung des Weyprechtschen Polarjahrgedankens, sowie einem abschließenden Kapitel mit Kurzbiographien der wichtigsten in den Briefen genannten Personen.