Die 18 Monate zwischen September 1931 und Februar 1933, die im 8. Band der "Außenpolitischen Dokumente der Republik Österreich 1918-1938" (ADÖ) anhand von außenpolitischen Amtserinnerungen, Amtsvermerken, Berichten, Erklärungen, Erlässen, Memoranden, Schreiben, Stenographischen Protokollen, Telegrammen und Zirkularerlässen aus dem Österreichischen Staatsarchiv und dem Parlamentsarchiv in Wien dokumentiert werden, stellten für die Republik Österreich zweifellos erste Katastrophenmonate dar, denen noch viele weitere folgten.
Der vorliegende Band behandelt die Reaktion der österreichischen Außenpolitik auf die andauernde schwere Wirtschaftskrise in Mitteleuropa. Die Position des Ballhausplatzes zum Tardieu-Plan, die Diskussion um die Lausanner Anleihe und die diplomatischen Interventionen im Zuge der Hirtenberger Waffenaffäre bilden die Kernthemen der veröffentlichten Dokumente.
Das irreparabel gewordene Verhältnis der sozialdemokratischen Opposition zur christlich-sozialen Regierungspartei, die nunmehr der anschlussfeindlichen Kampfansage "Österreich erwache" folgte, die Radikalisierung des nationalen Lagers in Richtung NSDAP und das generelle Misstrauen sämtlicher Parteien dem Parlament gegenüber, werden als unübersehbare Vorboten der kommenden Entwicklung erkennbar.
Der Band schließt mit einem grundlegenden Aktenstück zur Haltung Österreichs gegenüber der durch die nationalsozialistische Machtergreifung in Deutschland neu geschaffenen Situation in Europa. // [Das Open Access-PDF ist über den untenstehenden Link in der Mediathek zugänglich.]