Die 15 Beiträge beschäftigen sich unter Heranziehung vielfach unbekannter bzw. bislang unbeachteter Primärquellen mit einer Reihe von Aspekten des Adels im "langen" 18. Jahrhundert. Sie eröffnen vielfach unmittelbare Möglichkeiten zum Vergleich, beispielsweise hinsichtlich der Wege des sozialen Avancements einzelner Familien aus oft vergleichsweise "einfachen" Verhältnissen über mehrere Generationen hinweg oder hinsichtlich der Notwendigkeiten von Ausbildung und (frühneuzeitlicher) Qualifizierung bzw. informeller Kenntnisse für den (Hof-)Dienst im sich herausbildenden vormodernen (Militär-)Staat. Es eröffnen sich bislang kaum mögliche Einblicke in das landtägliche Procedere, wobei unter anderem auch deutlich wird, mit welch hohem und für viele Adelige kaum aufbringbarem materiellen Aufwand die Beteiligung an den Landtagssitzungen gelegentlich verbunden sein konnte. Landespatriotismus und Supranationalität werden zu Kennzeichen dieser nach unten keineswegs hermetisch abgeschlossenen frühneuzeitlichen Elite, deren Angehörige dank eines gemeinsamen offenen Bildungs- und Kulturkanons persönliche Verbindungen über ganz Europa hinweg pflegten. Eine Reihe dieser Aspekte wird insbesondere auch aus der Perspektive einer weiblichen Adeligen plastisch fassbar; deutlich wird aber auch, wie wenig diese vielen zeitgenössischen (männlichen) Adelskritikern gegen Ende des 18. Jahrhunderts bewusst waren, deren Urteil nicht selten und über Generationen hinweg zur Grundlage (national-)politisch-ideologischer Bewertungen wurde.
On n'a qu'a vouloir, et tout est possible oder: i bin halt wer i bin. Eine Gebrauchsanweisung für den Wiener Hof, geschrieben von Friedrich August Harrach für seinen Bruder Ferdinand Bonaventura. Anhang: Friedrich August Harrach an seinen Bruder Ferdinand Bonaventura Harrach
Ein fremder Adeliger zwischen der Königin und den ungarischen Ständen. Der Lebenslauf von Prinz Albert von Sachsen bis 1765 und seine Ernennung zum Statthalter des Königreichs Ungarn