Die vorliegende Studie, die zwei edierte Tagebücher von österreichischen adeligen Frauen des 16./17. Jahrhunderts sowie eine Leichenpredigt umfasst, stellt die wenig bekannte, frühneuzeitliche Alltagskultur dieser Schicht in den Mittelpunkt. Die protestantische Tagebuchschreiberin Esther von Gera – von der Steiermark aus religiösen Gründen nach Oberösterreich emigriert – und deren katholische Enkelin Maria Susanna von Weiss thematisieren darin viele Probleme: Neben Krankheit, Geburt, Hochzeit, Sorge um die im Krieg befindlichen Söhne und Festen stehen besonders der Tod und das Gedenken an Verstorbene im Vordergrund. Die beiden Texte der adeligen Frauen, in einem „Gedächtnisbuch“ gemeinsam eingetragen, berühren besonders, zum Teil in lyrischer Form, den Tod der jeweiligen Ehemänner und die nachfolgende Witwenzeit.
Gefördert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) - Selbstständige Publikationen