Dharmakīrtis Sambandhaparīkṣā ist seit langem bekannt durch ihre tibetischen Übersetzungen und zahlreiche Zitate in Sanskrit. Ein jüngst entdecktes Sanskrit-Manuskript aus dem Kloster Drepung und Hideomi Yaitas Identifizierung der drei letzten Strophen in Sanskrit legten eine neue Edition des vollständigen Textes nahe. Dieses Drepung-Manuskript enthält auch den Kommentar, die Sambandhaparīkṣāvṛtti, der bisher Dharmakīrti zugeschrieben wurde, aber hier, und begründbar, seinem Schüler Devendrabuddhi zugeschrieben ist. Den kritischen und diplomatischen Editionen dieser Texte ist auch eine neue kritische Edition der tibetischen Übersetzung beigegeben, weil Frauwallner für seine Edition von 1934 nur die Version von Narthang benutzen konnte.
Gegenstand des Werkes ist eine Widerlegung aller Arten von Verbindung (sambandha), einschließlich der Kausalitätsbeziehung, die in den verschiedenen indischen philosophischen Systemen als in Wirklichkeit existierend angenommen wurden. Für Dharmakīrti sind diese Verbindungen nicht in Wirklichkeit (vastutaḥ) gegeben, sondern nur vorgestellt (kalpita). In der Einleitung wird die Bedeutung dieser Widerlegung für Dharmakīrti’s Logik hervorgehoben.
Damit ist ein zentrales Stück in der langen Geschichte indischer sambandha-Theorien von Patañjali und Bhartṛhari bis zu Utpaladeva und Abhinavagupta in seinem originalen Sanskrit wiedergewonnen.
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