Der Band geht der Frage nach, welchen Stellenwert das Ende der Habsburgermonarchie – bis dahin ein mitteleuropäischer Ordnungsfaktor und entscheidendes Element des europäischen Mächtesystems – für die Konstituierung der Nachfolgestaaten und die Politik der europäischen Mächte auf kürzere oder längere Sicht hatte und welchen Beitrag die Geschichtswissenschaft dazu leistete. Im Zentrum steht somit nicht das schon oft abgehandelte Thema der Auflösung oder Zerstörung der Habsburgermonarchie und deren Bedeutung für die Neuordnung Mitteleuropas, sondern der kurze oder lange Schlussstrich, den die „Nachfolgestaaten“ und die „Siegerstaaten“ 1918 zogen, und wie sich diese Beurteilung in den folgenden Jahrzehnten verändert hat. Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung an die vielzitierte „Seminal Catastrophe“, sondern auch um ein Stück nationaler und europäischer Vergangenheitsbewältigung – darüber hinaus auch um einen Teil der Identitätsgeschichte des „Neuen Europa“ in den Wechselfällen von 1918 bis in die Gegenwart.
Da die Geschichtsschreibung selbst als konstitutiver Teil der Geschichtspolitik nicht nur dem Rückblick auf die Vergangenheit diente, sondern mit der Aufbaupolitik für die neue Epoche nach 1918 aufs Engste verbunden war, gibt ihre Darstellung eine Antwort auf die Frage, was nach der Habsburgermonarchie kam, was als vergangen abgeschrieben wurde und was an vergleichbaren Problemen übrigblieb.
C. Krieg der Staaten, Krieg der Völker. Der Erste Weltkrieg als totaler Krieg
Erwin A. Schmidl
Seite 97 - 107
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D. Die „deutsche Frage“ als historisch-politisches Schlüsselproblem für Europa und die internationale Ordnung: Deutschland, der Kriegsausbruch von 1914 und seine Wirkungen
Seite 109 - 146
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II. Die Nationalstaatshistoriographie der Nachfolge- und Teilungsstaaten - A. Auf der Suche nach der österreichischen Identität
Ernst Hanisch
Seite 147 - 162
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B. Die Reduktion Ungarns vom mitteleuropäischen Vielvölkerstaat zum magyarischen Nationalstaat. Narrative der „Auflösung“ in der ungarischen Geschichtsschreibung und der Public History
Seite 163 - 187
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C. Inszenierte Loyalitäten: Tschechische Deutungen der Habsburgermonarchie und des tschechoslowakischen Nationalstaats am Ende des Weltkrieges
Seite 189 - 199
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D. Von der Kulisse der Nationalstaatsgründung zur Europäisierung der Forschung: Die tschechische Historiographie zum Ersten Weltkrieg
Seite 201 - 226
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E. Das Attentat von 1914 und Österreich-Ungarn in der serbischen Erinnerungskultur
Seite 227 - 241
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F. Der Erste Weltkrieg in der polnischen Erinnerungskultur und Geschichtsschreibung
Wlodzimierz Borodziej - Maciej Górny
Seite 243 - 254
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G. An Experiment that Failed: The Liberal Greater Romania
Seite 255 - 281
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H. The Entangled Eastern Front and the Making of the Ukrainian State: A Forgotten Peace – A Forgotten War and Nation-Building
Seite 283 - 319
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I. The Lost Victory: Facts and Fiction
Seite 321 - 329
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III. Das Neue Europa - A. The Democratization of Central and Eastern Europe as a British Strategic Objective, 1918–1925
Seite 331 - 357
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B. Das neue Gleichgewicht in Mitteleuropa unter Frankreichs Patronat