"Sprachkunst" is an Austrian periodical for literary studies. As an international forum for the publication of articles on literary history and poetics it also includes critical discussions and scholarly reviews; in addition, literary dissertations and Habilitationsschriften at Austrian universities are annually listed in summarised form. The accepted languages for publication are German, English, French or Russian. "Sprachkunst" endeavours to mediate between different literatures and schools of research.
„nicht As sondern Gis“. Perspektivische Ambiguität in E.T.A. Hoffmanns sogenanntem ›Rat Krespel‹.
Der Erstdruck von E.T.A. Hoffmanns sogenanntem ›Rat Krespel‹ (1817) unterscheidet sich sowohl strukturell als auch stofflich vom späteren Wiederabdruck in den ›Serapions-Brüdern‹ (1819), wir haben es mit zwei eigenständigen Texten zu tun. Sie differieren in ihrer jeweiligen poetischen Aussagekraft. Die hier vorgelegte Interpretation des Erstdrucks liest diesen als ein poetologisches Programm, in welchem das Wesen der literarischen Mitteilung (als Wechselwirkung von Stoff/Form) eigens reflektiert wird.
Franz Kafkas ›Der plötzliche Spaziergang‹. Zur „wahren Gestalt“ des Erzählers und seiner Ausflucht in das Projekt.
Der Aufsatz untersucht die narrative Strategie des Erzählers in Franz Kafkas frühem Prosastück ›Der plötzliche Spaziergang‹. In seinem ersten Erzählband ›Betrachtung‹ (1912) exponiert Kafka das korrumpierte Bewusstsein der Erzähler, deren Rede oft von Selbsttäuschung bestimmt wird. Kafka unterläuft damit zugleich das Problem der Autorität der eigenen Autorschaft.
Thomas Bernhard betritt die Wiener Szene oder Über Dissonanzen in Hans Weigels ›Stimmen der Gegenwart‹ anhand eines Beispieltextes.
Hans Weigels Anthologie ›Stimmen der Gegenwart‹, erschienen zwischen 1951 und 1956 in fünf Folgen, gilt als eines der Fanale des literarischen Aufbruchs nach 1945. Thomas Bernhard, der hier 1954 und 1956 mit je einer Erzählung vertreten ist, wird selten als Teil dieses Aufbruchs wahrgenommen. Ein genauerer Blick auf Bernhards literarischen Auftritt und die Lektüre der ›Stimmen der Gegenwart‹ als ,Gesamttext‘ im konkreten kulturpolitischen Umfeld eröffnet für beide Aspekte neue Perspektiven.