Brandbestattungen von der mittleren Donau bis zur Ägäis zwischen 1300 und 750 v. Chr.
Akten des internationalen Symposiums an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, 11.-12.Februar 2010
Im Verlauf des 13. Jahrhunderts v. Chr. bildete sich in Mitteleuropa eine neue Kultur, in der die Leichenverbrennung vorherrschte und die nach der zumeist üblichen Niederlegung der Knochenreste in einem Gefäß – einer Urne – Urnenfelderkultur genannt wird. Der Wandel, die Toten nicht in Körpergräbern, sondern verbrannt in Urnen beizusetzen, vollzog sich im Verlauf der europäischen Bronzezeit in unterschiedlicher Intensität und in unterschiedlicher Ausprägung. Es ist wahrscheinlich, dass sich hinter dem Wandel des Bestattungsrituals weitreichende Veränderungen der Gesellschaft und der religiösen Vorstellungen verbergen, ohne dass es uns möglich wäre, diese im Einzelnen zu benennen. Im dem vorliegenden Kongressband werden der Durchführung der Bestattungen und dem Bestattungsritual in der Region zwischen Mitteleuropa und Griechenland besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Aspekte standen bisher nicht im Fokus der Forschung. Zur Klärung der Frage nach Kontakten und wechselseitigen Beeinflussungen zwischen den verschiedenen Regionen Mittel- und Südosteuropas werden sowohl überregionale Gemeinsamkeiten als auch lokale Eigenheiten diskutiert. Um zu einem besseren Verständnis dieser Vorgänge zu gelangen, kommen nicht nur Archäologen, sondern auch Anthropologen zu Wort. Der geografische Rahmen der in diesem Band vereinten Beiträge umfasst Österreich, Ungarn, Rumänien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Griechenland.
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