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Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLI/2010, 1. Halbband

Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLI/2010, 1. Halbband
Nummer:
XLI
Jahrgang:
2010
Heft:
1
1. Auflage, 2011
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten. Aus dem Inhalt: Aufsätze: - Christoph Leitgeb (Wien): Der Clown und die Grazie. Zur Transmedialiät in Hofmannsthals "Der Schwierige" - Michael Klein (Innsbruck): Das Verhältnis von Liebe und Tod in Ingeborg Bachmanns Hörspiel "Der gute Gott von Manhattan" - Verena Ronge (Wuppertal): Zwischen anwesender Abwesenheit und abwesender Anwesenheit. Der (weibliche) Körper in den Theaterstücken Elfriede Jelineks - Ulricke Schneider (Potsdam) – "Ein Farbfilm von Gesichtern.". Die ehrliche Kunst des einfachen Erzählens. Zur Poetologie Fred Wanders. - Annette Gilbert (Berlin): "Laut-Letterung, Letter-Lautung". Wechselseitige Befruchtungen zwischen akustischem und optischem 'Distrikt' im Frühwerk des Experimentalpoeten Carlfriedrich Claus - David Engels (Brüssel): "reminding me strongly of some diminutive Hellenised Roman of the third century". Spätantike, Kulturpessimismus, Deutschenbild in Henry James' "A Bundle of Letters" - Andreas Mahler (Graz): 'Zum Lachen'. Paradigmenparadigmen komischer Rede
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Der Clown und die Grazie. Zur Transmedialität in Hofmannsthals "Der Schwierige"
Telephone, picture, music in a saloon and especially the clown Furlani: In his play >Der Schwie rige< Hofmannsthal cites plenty of intermediareferences, aggravating a dichotomy of what is said and what is shown on stage. That is both diagnosis of and a backdoor out of a modern crisis of communication: Within the comedy, what is shown delegitimatises more and more what is said; at the same time grace reappears as the old ideal of making conversation: It promises both reconciliation of the dichotomy and mastery over the diverging media.', 'ge:Telefon, Bild, Salonmusik, vor allem aber der Zirkusclown Furlani: Hofmannsthal inszeniert in >Der Schwierige< eine Fülle intermedialer Verweise und verschärft mit ihnen eine Dichotomie von ,,Sagen" und ,,zeigen". Das ist sowohl Befund als auch Ausweg aus einer modernen Krise der Kommunikation: Das ,,zeigen" delegitimiert in der Komödie zunehmend das ,,Sagen" und bietet die Grazie als altes Konversationsideal neu an: Ausgleich der Dichotomie und Ausdruck beherrschter Transmedialität.']
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Das Verhältnis von Liebe und Tod in Ingeborg Bachmanns Hörspiel "Der gute Gott von Manhattan"
Once again not the love romance in itself but the title figure , "the good God", is placed at the centre of interest. What are the reasons for his persecution of the lovers and in particular his justification as "good"? And how can one explain the conduct of the judge, who sets him free at the end despite the still valid charge of murder? The answer derives from an understanding of the title figure, who must not be construed as a whimsical moralist but as an intellectual sceptic; equally, the audio play should be seen as parallel to the narrative >Undine geht<. Both texts have to be understood through their dialecticcomplementary relationship.', 'ge:Im Zentrum des Interesses steht einmal weniger die Liebesgeschichte selbst als vielmehr die eigentliche Titelfigur: der ,,gute Gott". Welche Gründe hat dieser, die Liebenden zu verfolgen und sich zudem noch als ,,gut" zu rechtfertigen? Und wie ist das Verhalten des Richters zu erklären, der ihn, bei aufrechter Anklage wegen Mordes, am ende straflos entlässt? Die Antwort ergibt sich aus dem Verständnis der Titelfigur nicht als schrulligem Moralisten, sondern als intellektuellem Skeptiker sowie einer Parallelisierung des Hörspiels mit der erzählung >Undine geht<. Beide Texte sind in ihrem dialektischkomplementären Bezug aufeinander zu verstehen.']
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Michael Klein
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Zwischen anwesender Abwesenheit und abwesender Anwesenheit. Der (weibliche) Körper in den Theaterstücken Elfriede Jelineks.
In traditional gender discourse, women play a rather marginalised role. Jelinek captures this discourse, transverses it mimetically and, thus, causes gender stereotypes to sway. It is the theatre stage on which this subversive game is uncovered. In line with postmodern theatre aesthetics characters are created who unmask the seeming naturalness of the human body and reveal its cultural overdepiction.', 'ge:Die Frau spielt im traditionellen Geschlechterdiskurs lediglich eine marginalisierte Rolle. Jelinek greift diesen Diskurs auf, durchquert ihn mimetisch und bringt Geschlechterstereotype ins Wan ken. es ist dabei die Theaterbühne, die das subversive Spiel sichtbar werden lässt. Ganz im Sinne einer postdramatischen Theaterästhetik treten hier Figuren auf, die die scheinbare Natürlichkeit des Körpers entlarven und dessen kulturelle Überformung zeigen.']
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Verena Ronge
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"Ein Farbfilm von Gesichtern...". Die ehrliche Kunst des einfachen Erzählens. Zur Poetologie Fred Wanders
Fred Wander worked in his prose with a concept of language, which is influenced by the dictate using only simple and distinct elements of language after Auschwitz. over decades he devised a narration in which the diachrone timestructure represents the most important element. In his work as a photographer he developed criteria of a humane and truthfully portrayal of individuals. This and the conception of his prose allowed him to express his memories of exile, deportation and the experience of the concentration camps.', 'ge:Fred Wander unterlegt seinen Prosawerken ein Sprachkonzept, das auf dem einsatz von einfachen und klaren Sprachmitteln beruht. Daneben tritt ein über die Jahrzehnte entwickeltes erzähl modell, dessen wesentlichstes element eine diachrone zeitstruktur bildet. Der Rückgriff auf diese Sprach und erzählmittel ermöglicht ihm, seine erinnerungen an exil, Deportation und KzHaft darzustellen sowie die von ihm über die Kunst der Fotografie formulierte solidarische und humane Abbildung des einzelnen umzusetzen.']
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Ulrike Schneider
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"Laut-Letterung, Letter-Lautung". Wechselseitige Befruchtungen zwischen akustischem und optischem 'Distrikt' im Frühwerk des Experimentalpoeten Carlfriedrich Claus
The article discusses the interplay between acoustic and optical means, of sound and letter, tape and typewriter, soundtrack and letterpress, graphic patterns and tonal effects that distinguishes the early work of Carlfriedrich Claus. It made a primary contribution to the poetic investigation of fundamentals in the experimental literature after 1945.', 'ge:Im Fokus steht das Wechselspiel zwischen Akustischem und optischem, Laut und Letter, Tonband und Schreibmaschine, Klangtext und Schriftbild, Letternfeld und Lauttheater, welches das Frühwerk von Carlfriedrich Claus auszeichnet und einen originären Beitrag zur poetischen ,Grundlagenforschung` in der experimentellen Literatur nach 1945 leistet.']
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Annette Gilbert
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"... reminding me strongly of some diminutive Hellenised Roman of the third century". Spätantike, Kulturpessimismus, Deutschenbild in Henry James' >A Bundle of Letters<
Henry James's tale >A Bundle of Letters< (1879) may be read as an ironical portrait of contem porary national stereotypes. Whereas the english are distinguished by snobbery, the French given to womanizing, and the Americans suffering from a lack of cultural identity, the epitome of the German appears in a tendency to critically speculate cultural change, a high appreciation of scholarship and education and the retrospection of classical antiquity. The present study finds Henry James`s specific comprehension of the image of Germany and that of antiquity rooted in 19th century historical theories.", "ge:Henry James' Erzählung >A Bundle of Letters< (1879) versteht sich als ironisches Portrait zeitgenössischer Nationalcharaktere. Während den Engländern Standesdünkel, den Franzosen Frauenfixiertheit und den Amerikanern fehlende kulturelle Identität zugeschrieben wird, erscheint als Inbegriff des Deutschen die Tendenz zu kulturkritischer Spekulation, die Wertschätzung von Wissenschaftlichkeit und Bildung sowie ein Rückbezug auf die Antike. Vorliegender imagolo gischer Beitrag untersucht erstmals die Wurzeln von Henry James' spezifischem Deutschen und Antikenbild im Geschichtsdenken des 19. Jahrhunderts."]
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David Engels
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'Zum Lachen'. Paradigmenparadigmen komischer Rede
Laughter is unpredictable. Despite this, however, there is always a possibility of trying to produce laughter. The present article aims at exploring the conditions for this production. on the basis of a differentiation between a noncomic syntagmatic (plot) axis on the one hand and (singular) funny paradigms on the other, it first pursues the idea of a linguistic construction of textual (or rather material) objects as invitations for a laughing response, before it goes on to propose a kind of notational paradigmatic ,score` apt to create a choreography of laughter organized by ,paradigms` of paradigms.', 'ge:Das Lachen ist unvorhersagbar. Wohl aber lässt es sich versuchsweise produzieren. Der vorlie gende Artikel erkundet die Bedingungen solcher Produktion. Auf der Basis der Unterscheidung zwischen ,anderweitigem` Syntagma und eigentlich komischen Paradigmen verfolgt er die sprach liche Konstruktion komischer Objekte als textuelle (bzw. materielle) Angebote ,zum Lachen` und unternimmt sodann den Versuch der Notation einer Paradigmenpartitur, die das angebotene Lachen über ,Paradigmenparadigmen` choreographiert.']
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Andreas Mahler
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Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Dissertationen an österreichischen Universitäten
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Ingeborg Bachmann, Kriegstagebuch. Mit Briefen von Jack Hamesh an Ingeborg Bachmann, hrsg. und mit einem Nachwort von Hans Höller.
Kurt Bartsch
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Historische Narratologie – Mediävistische Perspektiven, hrsg. von Harald Haferland und Matthias Meyer, unter Mitarbeit von Carmen Stange und Markus Greulich (= Trends in Medieval Philology; vol. 19)
Lukas Werner
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Slavische Erzähltheorie. Russische und tschechische Ansätze, hrsg. von Wolf Schmid (= Narratologia. Contributions to Narrative Theory; vol. 21).
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Ralph Köhnen, Das optische Wissen. Mediologische Studien zu einer Geschichte des Sehens.
Volker Wehdeking
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Moritz Csáky, Das Gedächtnis der Städte. Kulturelle Verflechtungen – Wien und die urbanen Milieus in Zentraleuropa
Andrei Corbea-Hoisie
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Zwei- und Mehrsprachigkeit in der Literatur und Kultur Zentraleuropas. Jahrestagung des Literatur- und kulturwissenschaftlichen Komitees der Österreichischen und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, 16. bis 18. September 2010, Budapest.
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Ausgabe:
978-3-7001-7102-7, Zeitschriftenausgabe, broschiert, 21.06.2011
Ausgabe:
978-3-7001-7157-7, E-Journal, digital, 04.08.2011
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
198 Seiten
Format:
24x17cm
Sprache:
Deutsch
DOI (Link zur Online Edition):

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