Die Untersuchung geht von der bekannten Tatsache aus, dass viele hochmittelalterliche Erzählwerke auf eine vorhandene materia aufbauen und somit eher etwas vorfinden als erfinden. Es wird gezeigt, dass es sich dabei nicht bloß um die vielbemühte Verhöfischung handelt, sondern dass dieses Neuerzählen das Vorgegebene von Grund auf zu verwandeln vermag, so dass de facto eine neue materia entsteht, was tief in Wesen und Funktion dieser Dichtungen eingreift und auch das vieldiskutierte Problem des Fiktionalen in neuem Licht erscheinen läßt. An arturischen und heldenepischen Überlieferungen aus dem Deutschen und Französischen wird dieser Neueinsatz aufgezeigt.