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Katastrophe und Zukunftshoffnung

Katastrophe und Zukunftshoffnung
Mutmaßungen zur zweiten Hälfte von Diodors Bibliothek und ihren verlorenen Büchern
1. Auflage, 2007
Diodors Weltgeschichte endet mit der noch von ihm selbst erlebten Zeit unter Octavian. Dabei ist die zweite Hälfte der 40 Bücher, die Zeit ab 301 v. Chr., nur in Fragmenten aus der byzantinischen Zeit (Photios, Constantinische Exzerpte, Tzetzes) erhalten, so dass sich für die Absichten Diodors, seine Deutung der eigenen Gegenwart aus der Vergangenheit und das Verhältnis zum eigenen Werk wenig ergibt, dessen Rolle erst aus den letzten Partien wirklich verständlich werden würde. Indes könnte ein Vergleich mit sachlich parallelen Zeugnissen wie auch der sprachlichen Eigenheiten und eine Interpretation einzelner, zufällig erhaltener Stellen nahe legen, Diodors Bild von dem behandelten Zeitraum seit den frühesten bekannten Reichen der Geschichte habe in der Roms gleichsam kulminiert, wobei Genese und Entwicklungsprozess einen historischen, sondern mehr noch einen ethischen Entwicklungsprozess ausmachten, an dessen Ende die Berechtigung Roms zu seinem Imperium stand und dessen weitere Rolle in der Ausmerzung von Barbarei und Erziehung der Menschheit zu verbesserten Lebensformen den nächsten, künftigen Abschnitt der Weltgeschichte bestimmen würde, der sich an den von Diodor als eine in sich geschlossene Einheit dargestellten demnach ganz natürlich anschloss. Der Zeitraum vom Ende der Diadochen bis zur Vollendung des Imperiums indes scheint für Diodor zugleich von einer bis zur Katastrophe führenden Entwicklung begleitet, die, auf alle Bereiche des Lebens bezogen, sich für ihn nicht zum wenigsten aus dem Zusammenhang heterogener Bestandteile wie der hellenistischen Welt die ebenfalls nicht nur im Politischen allein erklärt. Die Beendigung dieses Prozesses durch Rom aus eigener Kraft ist indes zugleich ein neuer Aspekt der Bewährung.
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