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Materialien zur Geschichte der Rāmānuja-Schule VI

Materialien zur Geschichte der Rāmānuja-Schule VI
Die Lehre von der Göttin vor Veṅkaṭanātha
1. Auflage, 2002
Der sechste Teil der „Materialien zur Geschichte der Rāmānuja-Schule“ widmet sich dem Werden einer Theologie der Göttin (Lakṣmī/Śrī) innerhalb der Schule in der Zeit zwischen Rāmānuja und Veṅkaṭanātha. Es werden alle erhaltenen Texte der Sanskrit-Tradition der Schule, in denen eine Lehre von der Göttin begegnet, untersucht, die entsprechenden Textabschnitte in Sanskrit und erstmals in Übersetzung gebracht und versucht, die Aussagen der Texte in ihrem geschichtlichen Zueinander zu verstehen und schließlich religionshermeneutisch zu interpretieren. Konkret setzt die Darstellung mit einem Fragment aus dem verlorenen Ṣaḍarthasaṃkṣepaḥ des Śrīrāmamiśra (ca. 1100 n.Chr.) ein, in dem bereits eine scholastische innerschulische Diskussion eines zentralen Inhaltes dieser Theologie, nämlich der Lehre vom śeṣī-Sein der Göttin, fassbar ist. Als weiteren Schritt untersucht die Arbeit Vatsyavaradagurus (ca. 1200 n.Chr.) Prapannapārijātam, in welchem dieser eine Theologie der Göttin anhand von Stellen aus Texten der religiösen Tradition des Pāñcarātra entwirft. Zentral steht bei Vatsyavaradaguru die Bemühung, zu zeigen, dass und wie die Göttin gleicher Natur wie ihr Gatte ViṣňuNārāyaňa ist. Eine ganz andere Theologie der Göttin wird von dem anschließend behandelten Lehrer Meghanādārisūri (ca. 1300 n.Chr.) vertreten, welcher die Lehre vertreten hat, dass die Göttin nicht gleicher Natur wie Gott sei, sondern ontologisch gesehen eine ewig emanzipierte, von Gott besonders bevorzugte Seele sei. Ein weiteres Kapitel untersucht Veṅkaṭanāthas Erörterung und Widerlegung anderer Versuche, eine Theologie der Göttin zu entwickeln, die in seinem Kommentar zu Yāmunamunis Catuḥślokī, eine Hymne an die Göttin in vier Versen, erwähnt werden. Abschließend wird versucht, die aus der Untersuchung der Texte gewonnenen Ergebnisse zusammenfassend in ihrer ideengeschichtlichen und religionshermeneutischen Relevanz zu interpretieren.
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