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Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLIX/2018, 1. Halbband

Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XLIX/2018, 1. Halbband
Nummer:
XLIX
Jahrgang:
2018
Heft:
1
1. Auflage, 2018
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten. Aus dem Inhalt: Aufsätze: - Pasqual Solass : Pathos des Verlorenen. Zum Konnex von Ästhetik und Geschichtsphilosophie in Winckelmanns Beschreibungen des "Torso von Belvedere" - Christian von Zimmermann: Herologische Bemerkungen zur Biografie. Heldenbildung und Vermenschlichung in biografischen Texten, ausgehend von Conrad Ferdinand Meyers "Jürg Jenatsch" - Matthias Berning: Im Augenblick des Todes. Thomas Klings „Gemäldegedicht“ "Sevilla 1671" im Werkkontext - Joachim Rickes: Der Esel ist nicht der Esel. Zu Daniel Kehlmanns Ungewissheitspoetik in "Tyll" Verzeichnis der Literaturwissenschaftlichen Dissertationen an Österreichischen Universitäten Berichte und Besprechungen: - Karl Katschthaler: Franz Kafka und die Musik, hrsg. von Steffen Höhne und Alice Stašková (= Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert; Band 12) Tagungsbericht - Leonie Heim: Kulturkritik der Wiener Moderne (1890–1938). Internationales Kolloquium vom 24. bis 27. September 2018, Venedig
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Pathos des Verlorenen. Zum Konnex von Ästhetik und Geschichtsphilosophie in Winckelmanns Beschreibungen des ›Torso von Belvedere‹.
Der Aufsatz stellt eine textnahe Lektüre der Entwürfe und Druckversionen von Johann Joachim Winckelmanns (1717–1768) Beschreibung des ›Torso von Belvedere› vor. Es soll gezeigt werden, wie Winckelmann dort die Grundlagen dafür beschreibt, wie die Antike sich vererbt. Mit Rekurs auf etymologische (thyrsos als ‚„abgeschnittenes Stück“) und rhetorische (der Torso als Metonymie) Aspekte der Beschreibungen wird deutlich, dass der Torso für Winckelmann nicht nur abstrakte Historizität exponiert, sondern das Erinnern und Anerkennen einer Vergangenheit, die einerseits unwiederbringlich und beklagenswerter Weise vergangen, andererseits auf radikale Weise „unsere“ Vergangenheit ist, d.h. verpflichtendes Erbe. Das berühmte allegorische Ende von Winckelmanns ›Geschichte der Kunst‹ (1764) reflektiert dies insofern, als dort erklärt wird, wie Pathos und Ethos erst in ihrem Zusammentreffen die entscheidende Rolle für das Erbe der Antike sind.
Schlagworte:
Pasqual Solass
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Herologische Bemerkungen zur Biografie. Heldenbildung und Vermenschlichung in biografischen Texten, ausgehend von Conrad Ferdinand Meyers ›Jürg Jenatsch‹.
Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder von Individuum und Geschichte ist ein zentrales Thema biografischer Schreibformen. Dadurch muss auch der Begriff des Helden in den Fokus der Biografieforschung rücken. Ausgehend von Conrad Ferdinand Meyers ›Jürg Jenatsch‹ werden Konzeptionen des Heroischen mit der Geschichte der Biografie in Verbindung gesetzt, um neben antiheroischen Konzeptionen auch den Heroisierungstendenzen in der bürgerlichen Biografik auf die Spur zu kommen.
Schlagworte:
Christian von Zimmermann
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Im Augenblick des Todes. Thomas Klings „Gemäldegedicht“ ›Sevilla 1671‹ im Werkkontext.
Thomas Klings ›Sevilla, 1671‹ aus dem Band ›Sondagen‹ ist ein Gedicht auf Juan de Valdés Leals Barockemälde ›In ictu oculi‹. Durch seine Nachbarschaft zu Gedichten zu einem weiteren Bild Leals und einem Foto aus dem Spanischen Bürgerkrieg wird ein Kontext aus Barock, Moderne und Gegenwart hergestellt. Der Beitrag zeigt, wie das Motiv des ‚memento mori‘ mit der Thematik des Augenblicks verknüpft wird und die Möglichkeiten der sprachlichen Beschwörung von Bildern erprobt und reflektiert werden.
Schlagworte:
Matthias Berning
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Der Esel ist nicht der Esel. Zu Daniel Kehlmanns Ungewissheitspoetik in ›Tyll‹.
In Daniel Kehlmanns jüngstem Roman ›Tyll‹ spielen Esel ein unauffällige, aber poetologisch wichtige Rolle. Ein namenlos bleibender Esel aus Tylls Kindheit kommt in einer rätselhaften Situation im Wald grausam zu Tode – ob durch den Jungen oder auf andere Weise, bleibt im Roman offen. Der an späterer Stelle auftretende Esel Origines begleitet Tyll während seines Gauklerlebens und wird von diesem zur Präsentation seiner Bauchrednerkünste genutzt. Allerdings ist mit zunehmender Handlungsdauer immer ungewisser, ob der Esel nicht möglicherweise doch selbst sprechen kann und möglicherweise sogar ein Buch schreibt. Die fortdauernde Ungewissheit um beide Esel ist Ausdruck von Kehlmanns spezifischer Darstellungskunst, die auf den Begriff einer „Ungewissheitspoetik“ gebracht werden kann. Hierfür werden abschließend weitere Beispiele aus dem Gesamtwerk angeführt.
Schlagworte:
Joachim Rickes
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Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Dissertationen an österreichischen Universitäten
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Franz Kafka und die Musik, hrsg. von Steffen Höhne und Alice Stašková (= Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert; Band 12).
Karl Katschthaler
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Kulturkritik der Wiener Moderne (1890–1938). Internationales Kolloquium vom 24. bis 27. September 2018, Venedig.
Leonie Heim
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Ausgabe:
978-3-7001-8554-3, Zeitschriftenausgabe, broschiert, 04.12.2018
Ausgabe:
978-3-7001-8484-3, E-Journal, digital, 04.12.2018
Auflage:
1. Auflage
Seitenzahl:
111 Seiten
Format:
24x17cm
Sprache:
Deutsch
DOI (Link zur Online Edition):

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