Der Sammelband schafft erstmals einen Überblick zur Geschichte des Innsbrucker Hofes vom 15. Jahrhundert bis zum Ende des Ancien Régime. Er ist Ergebnis eines Kolloquiums, das am 6. und 7. Juni 2002 in Innsbruck von der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Institut für Geschichte der Universität Innsbruck veranstaltet wurde. Insgesamt 13 Autorinnen und Autoren aus England, Tschechien, Russland, Italien, Deutschland und Österreich analysierten Funktionen, Wandel und Erscheinungsbilder eines vorwiegend residenten Hofes, der auch das monumentale Erscheinungsbild der Stadt nachhaltig prägte. In einem ersten Abschnitt werden Normen und Repräsentation, in einem zweiten die höfischen Feste und Symbiosen der Stadt mit dem Hof, in einem dritten Abschnitt Rollen und kulturelle Transferfunktionen der Frau am Hof untersucht. Ein letzter Teil analysiert Fragen der regionalen Integration. Im Besonderen konnte die Maklerposition der Tiroler Hofgesellschaft besser verortet, der alte Topos auch der Stadt Innsbruck als Kulturvermittlerin und Transitstation auf dem Weg nach Italien insbesondere in der Renaissance präzisiert werden. Der Innsbrucker Hof wirkte als ein nicht unbedeutendes Bindeglied im intra- und interdynastischen Austausch der europäischen Vormoderne.