Tribalismus ist ein tief in der Geschichte des Jemen verwurzeltes, emisches Konzept sozialer Repräsentation, dessen Bedeutung in den vergangenen Jahrzehnten zu schwinden schien. Im beginnenden 21. Jahrhundert, gekennzeichnet von profunden sozialen und politischen Umbrüchen, bewaffneten Konflikten, Wirtschaftskrisen und dem Zerfall der staatlichen Ordnung, entfaltet das Konzept des Tribalismus jedoch wieder eine neue Dynamik. Dieser Band versammelt die Arbeiten von Forschern unterschiedlicher Disziplinen, welche die Langlebigkeit, Vielfalt und Bedeutung von Phänomenen des Tribalismus im heutigen Jemen untersuchen. Ihre Erkenntnisse bereichern die Diskussion über die Bedeutung von Tribalismus und (Re-)Tribalisierung im Jemen und, darüber hinaus, im ganzen Nahen Osten.
Gefördert durch: Österreichische Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung