Auch wenn der Wasserreichtum Österreichs von seinen Bewohnern nahezu als Teil der eigenen nationalen Identität begriffen wird und etwa nur rund 3% des Wasserdargebotes genutzt werden: Es gibt starke regionale Unterschiede im Hinblick auf die Verwundbarkeit der lokalen Wasserversorgung durch Schwankungen in der Niederschlagsmenge und durch andere, dem globalen Klimawandel unterworfene Parameter. So fehlen etwa Teilen Niederösterreichs, des Burgenlandes sowie der Oststeiermark jene mächtigen quartären Kiesablagerungen der großen fluvioglazialen Tallandschaften (Murtal, Drautal, Donautal), die als hervorragende Grundwasserleiter bekannt sind. Einige dieser Gebiete weisen zudem im langjährigen Mittel kaum einen Überschuss des Niederschlags gegenüber der Verdunstung auf und sind als „wasserarme Gebiete“ zu kennzeichnen. Wenn sich in solchen Gebieten dann intensive wirtschaftliche Wachstumsprozesse speziell in wasserintensiven Branchen abspielen, steht die Wasserversorgung vor ernsthaften Herausforderungen und der prognostizierte Klimawandel muss als konkrete Bedrohung der weiteren sozio-ökonomischen Entwicklung einer Region und seiner Bewohner begriffen werden: Das vorliegende Buch untersucht diese Problematik anhand einer konkreten Region. Die Oststeiermark mit ihren rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, einem boomenden Thermentourismus und insgesamt hoher wirtschaftlicher Dynamik kann als Paradefall für die ökonomische Bedeutung des Klimawandels dienen: Unsere Gesellschaft braucht neben entschiedenen Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung auch eine vorausschauende Politik der Anpassung an die sich deutlich abzeichnenden Veränderungen. Der Bewertung unterschiedlicher Möglichkeiten, die Ressource Wasser als Grundlage für Leben und Wirtschaft in der Oststeiermark zu sichern, ist dieses Buch gewidmet.