Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
- Mahmoud Al-Ali: Der Passionsweg des Kassierers in Georg Kaisers Drama "Von morgens bis mitternachts. Der Schleier der Pierrette
- Hartmut Vollmer: Die Poetisierung stummer Traumbilder. Arthur Schnitzlers Pantomime "Der Schleier der Pierrette"
- Oswald Panagl: Zerlines Genugtuung. Rezeptionssplitter von Mozarts "Don Giovanni" in Hermann Brochs "Die Schuldlosen"
- Adolf Haslinger: Dem Unerhörten zuhören. Zu Peter Handkes "Don Juan (erzählt von ihm selbst)"
- Wolfgang Kaltenbrunner: Wissenschaft(skritik) bei Gottfried Benn und Primo Levi
- Georg Schifko: Zur Darstellung der Niam-Niam (Azande) und der Maori als Kannibalen und Kopftrophäensammler in Jules Vernes Romanen. Eine vergleichende imagologische Betrachtung
Zur Darstellung der Niam-Niam (Azande) und der Maori als Kannibalen und Kopftrophäensammler in Jules Vernes Romanen. Eine vergleichende imagologische Betrachtung.
Rez.: Schweizer Literaturgeschichte. Unter Mitarbeit von Claudia Brinker, Rémy Charbon, Regula Fuchs, Doris Jakubec, Ricarda Liver, Beatrice von Matt, Dominik Müller, Elsbeth Pulver, Clà Riatsch, Beatrice Sandberg, Antonio Stäuble, Stefan Bodo Würffel, Fred Zaugg herausgegeben von Peter Rusterholz und Andreas Solbach.
Tagungsbericht: Gedächtnis und Erinnerung in Zentraleuropa. Jahrestagung des Literatur- und kulturwissenschaftlichen Komitees der Österreichischen und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, 20.–22. September 2007, Wien
Diskussion: Zu: Franz K. Stanzel: Autobiographie. Wo ein Ich erzählt, ist immer Fiktion; – Hans Höller: Brief zu Franz K. Stanzels Akademie-Vortrag vom 19. Januar 2007 (Sprachkunst 37. 2006, 2. Halbband, S. 325–342)