Sprachkunst ‒ Beiträge zur Literaturwissenschaft, Jahrgang XXXII/2001, 1. Halbband
Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
Aufsätze:
- Paul Bishop und R. H. Stephenson (Glasgow): Zarathustras Evangelium des Schönen. Nietzsche und die klassische Weimarer Ästhetik
- Susann Neuenfeldt (Berlin): Verwandlung als ein poetisches Thema und Gestaltungsprinzip in der Lyrik von Nelly Sachs
- Arturo Larcati (Salzburg): Unterwegs nach Böhmen. Zur topographischen Poetologie bei Ingeborg Bachmann
- Achim Stricker (Tübingen): 'Er nicht als er'.' Sie nicht als sie'. Die 'Selbst-Aufgabe' der Elfriede Jelinek
- Christoph Leitgeb (Linz): Die konkrete Form der Ironie: Gebrochene Rahmen
- Sandro Jung (Liverpool), Towards a Rhetoric of the Visual, or 'ut pictura poesis' in John Gay and William Collins
- Waldemar Zacharasiewicz (Wien), Die ?Erfindung? regionaler Literatur(en). Zur aktuellen Diskussion im nordamerikanischen Kontext
Berichte und Besprechungen:
- Armin A. Wallas (Klagenfurt): Aufbruch in die Moderne. Wechselbeziehungen und Kontroversen in der deutschsprachigen Literatur um die Jahrhundertwende im Donauraum. Symposion Pécs/Fünfkirchen 1.-5. Okt. 1997, hrsg. von Anton Schwob und Zoltán Szendi (= Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks; Reihe B, Bd. 86).
- Hans Otto Horch (Aachen): Eugen Hoeflich (Moshe Ya'akov Ben-Gavriêl), Tagebücher 1915 bis 1927, hrsg. und kommentiert von Armin A. Wallas
- Christiane Dahms (Münster): Volker Klotz, Venus Maria. Auflebende Frauenstatuen in der Novellistik. Ovid - Eichendorff - Mérimée - Gaudy - Bécquer - Keller - Eça de Queiróz - Fuentes
- Claudia Franken (Aachen): Franziska Gygax, Gender and Genre in Gertrude Stein (= Contributions in Women's Studies; Vol. 169)
- Waldemar Zacharasiewicz (Wien): Lothar Hönnighausen, Faulkner: Masks and Metaphors
- Sandra Heinen (Gießen): Rückkehr des Autors. Zur Erneuerung eines umstrittenen Begriffs, hrsg. von Fotis Jannidis, Gerhard Lauer, Matias Martinez, Simone Winko (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur; Bd. 71)
- Vera Nünning (Braunschweig): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte, gemeinsam mit Georg Braungart, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller, Friedrich Vollhardt und Klaus Weimar, hrsg. von Harald Fricke. Band 2: H-O
- Richard Reichensperger (Wien): Der Brief in der österreichischen und in der ungarischen Literatur
Tagungsbericht:
Bilaterales Symposion des 'Gemischten Komitees Österreich-Ungarn' der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Szeged, 4.-7. Oktober 2001