Mit "Sprachkunst" ist der zentrale Gegenstand benannt, um den es in den literaturwissenschaftlichen Beiträgen der Zeitschrift geht. Eine Tradition der Philologie hat sich auf verschiedene Formen künstlerischer Sprachverwendung und auf poetologische Themen konzentriert. Das heutige Selbstverständnis der Zeitschrift geht davon aus, dass sich diese Tradition auf produktive Weise mit aktuellen Paradigmen moderner Literaturwissenschaft verbinden lässt, um textorientiert den kritischen Eigensinn von Literaturen zu analysieren. Die seit 1970 halbjährlich erscheinende Zeitschrift der Österreichischen Akademie der Wissenschaften setzt sich vor allem mit deutschsprachigen und europäischen Literaturen auseinander, Beiträge können auf Deutsch, Englisch und Französisch publiziert werden. Neben den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen erscheinen Rezensionen von Fachliteratur, Forschungs- und Tagungsberichte sowie Verzeichnisse literaturwissenschaftlicher Dissertationen und Habilitationen an österreichischen Universitäten.
Aus dem Inhalt:
Aufsätze:
- Leopold Federmair (Hiroshima): Der Möglichkeitsroman und die Langsamkeit des Autors. Über die Schwierigkeit, mit der Reflexion über das Ende des "Mann ohne Eigenschaften" zu einem Ende zu kommen
- Jörg Petersen (Hamburg): "Schwanensee". Die Erzählstrategie des Prosabandes
"Die Stadt Ys" von Thomas Harlan, dargestellt anhand eines Beispieltextes
- Monika Schmitz-Emans (Bochum): Ansichtskarten. Zur Poetik der Postkarte bei W G. Sebald
- Andrea Reiter (Southampton): „Unverwandt schaue ich auf mein Deutsch". Der ästhetische Widerstand im Werk Doron Rabinovicis
Verzeichnis der literaturwissenschaftlichen Habilitationen an österreichischen Universitäten
Berichte und Besprechungen:
- Kurt Bartsch (Graz): Hermann Korte und Kalina Kupczynska (Hrsgg.), Dada zum Vergnügen (= Reclams Universal-Bibliothek; Band 19215)
- Walter Wagner (Wien): Juliane Werner, Thomas Bernhard und Jean-Paul Sartre (= Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft; Band 193)
- Rüdiger Görner (London): Werner Michler, Kulturen der Gattung. Poetik im Kontext. 1750-1950
Der Möglichkeitsroman und die Langsamkeit des Autors. Über die Schwierigkeit, mit der Reflexion über das Ende des ›Mann ohne Eigenschaften‹ zu einem Ende zu kommen.