GW-Unterricht 171 (3/2023)

Exkursionsformate wurden durch die Corona-Pandemie intensiv im Kontext von Onlineveranstaltungen weiterentwickelt. Mittels der Analyse von Best-Practice-Beispielen wird in diesem Beitrag herausgearbeitet, dass die Aspekte digitale Welten, offene Bildungspraktiken und Politische Bildung im Kontext der Digitalität kaum berücksichtigt werden. Darauf aufbauend werden Argumente diskutiert, wie diese Themenbereiche stärker fokussiert werden können. Hierbei geht es insbesondere um die begründete Verbindung von Fachlichkeit und Digitalität in Bezug auf einen geographischen Anwendungs- bzw. Lerngegenstand.

Schlagworte: Exkursion, Digitalität, Politische Bildung, Metaverse, Open Educational Resources

Ausgehend von einem vieldeutigen Naturbegriff rekonstruiert der Beitrag zunächst erkenntnistheoretische und didaktische Grundlagen für die Konzeption und Planung von konstruktivistisch ausgerichteten und gleichzeitig erfahrungsbasierten Exkursionen. Darauf aufbauend werden anhand von ausgewählten Standorten des Frankfurter GrünGürtels zwei konkrete methodische Ansätze für eine transformative geographische Exkursionspraxis vorgestellt. // Materialien: Video "Alter Flugplatz Bonames" unter https://epub.oeaw.ac.at/Notation

Schlagworte: Umweltbildung, Exkursionsdidaktik, Ästhetische Bildung, Resonanz, Natur

Der vom Klimawandel bedingte Temperaturanstieg wird begleitet von der Zunahme thermischer Belastungssituationen in urbanen Räumen. Am Beispiel einer erfahrungsbasierten Fahrradexkursion in Frankfurt am Main werden Lernende für die Problematiken des Stadtklimas sensibilisiert und durch Selbstwahrnehmung an außerschulischen Lernorten in die Lage versetzt, geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren. Das für die gymnasiale Oberstufe entwickelte Exkursionskonzept ist auf weitere Schulformen anwendbar und auf andere Standorte übertragbar.

Schlagworte: außerschulische Lernorte, Fahrradexkursion, Klimawandel, erfahrungsbasiertes Lernen, Stadtklima

Der Beitrag möchte ein zentrales Element interaktiver Exkursionen praxisnah erläutern: Das exkursionsdidaktische Drehbuch. Dieses dient in unserem Verständnis nicht (nur) der Vorbereitung der Lehrenden. Wir gehen vielmehr von dem Fall aus, dass Schüler*innen oder Studierende eine Exkursion oder Exkursionsstandorte ausarbeiten. Das exkursionsdidaktische Drehbuch ist dann sowohl das Werkzeug der didaktischen Umsetzung thematischer und konzeptioneller Inhalte als auch die Basis für den Austausch mit den verantwortlichen Lehrpersonen.

Schlagworte: Interaktive Exkursion, Exkursionsdidaktik, Drehbuch, Gentrifizierung, Frankfurt

Die Entwicklung eines Verständnisses zur Geomorphogenese eines Landschaftsausschnitts und Anwendung von Wissen im Gelände ist für Studierende und Schüler*innen eine Herausforderung. Aufgrund der Dreidimensionalität und zeitlichen Variabilität fällt es schwer, adäquate mentale Modelle zu Landschaftsstrukturen und geomorphodynamischen Prozessen aufzubauen. Der Beitrag beschreibt einen Ansatz des forschenden Lernens vor Ort zur Erschließung eines Landschaftsausschnitts und zum Aufbau eines mentalen Modells zur Landschaftsentwicklung in mehreren methodischen Schritten. Die Integration von Lernerfahrungen aus Geländebeobachtungen, dem Zeichnen der Reliefelemente und einer Virtual Reality (VR)-Umgebung erleichtern dabei durch Perspektiv- und Maßstabswechsel das Verständnis für raum-zeitliche Einordnungen, Verbindungen und Lage der Landschaftselemente und ihre Entwicklung.

Schlagworte: Forschendes Lernen, Exkursion, Geomorphologie, Landschaftsentwicklung, Virtual Reality (VR)

In dem Servicebeitrag wird mit der Open Educational Ressource (OER) „Train the Tourguide“ ein offener (Selbstlern)Workshop für die Ausarbeitung und Durchführung teilnehmendenorientierter Überblicksexkursionen vorgestellt, die für die geographische Lehrkräftebildung an der Goethe-Universität Frankfurt entwickelt wurde. Die Module und Materialien lassen sich für den Einsatz im Schulunterricht adaptieren.

Schlagworte: Exkursion, Exkursionsleitung, Open Educational Resource, Lehrkräftebildung, Tour Management

Auditive Geographien stellen einen neuen Zugang dar, mit dem die auditive Wahrnehmung angeregt wird. Mithilfe binauraler Technologie werden hierfür geographisch wirksame Umgebungsgeräusche aufgenommen. Dabei handelt es sich um zeitunabhängige technische Reproduktionen des räumlichen Hörens, die unser bisheriges Verständnis von Raum und seiner Wahrnehmung verändern. In dem Beitrag werden mögliche auditive Zugänge theoretisch hergeleitet, eine explorative Studie vorgestellt und didaktische Überlegungen aufgezeigt.

Schlagworte: Auditive Geographien, räumliches Hören, binaural, auditive Wahrnehmung, Klanglandschaften, Ohrenblicke