Die vorliegende Untersuchung eröffnet eine völlig neue Perspektive auf die römische Katakombenmalerei. Als Schlüsselmonumente der Christlichen Archäologie stehen die Katakomben Roms seit ihrer Wiederentdeckung immer wieder im Fokus der Forschung. Dennoch sind übergreifende Fragestellungen zur konzeptionellen Gestaltung ihrer mit Malereien dekorierten Grabmäler bislang kaum behandelt worden. Diese Forschungslücke greift die Studie auf und arbeitet auf umfassender Materialbasis heraus, welche leitenden Prinzipien bei der malerischen Ausstattung christlicher Grabräume im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. bestimmend waren. Mithilfe eines bildwissenschaftlich-rezeptionsästhetisch orientierten Zugangs, der die Wechselbeziehung zwischen Raum, Bild und Betrachter in den Vordergrund stellt, werden die Anordnung und Kombination von Motiven erstmals systematisch untersucht und semantische Strukturen im Zusammenspiel der Bilder sichtbar gemacht. Die Studie kommt dabei zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass sich der Umgang mit Bildern am Grab keineswegs beliebig gestaltete. Vielmehr werden bestimmte Regelmäßigkeiten greifbar, die sich auch an zeitgenössischen Grabmälern in anderen Regionen des Römischen Reiches wiederfinden lassen.
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